In einer postapokalyptischen Welt ...
hat sich eine kleine Gruppe von Menschen in einen Bunker retten können und forscht jetzt nach einem Heilmittel gegen die Zombies. Doch die ehemalige Medizinstudentin Zoe (Sophie Skelton) hat ein Geheimnis, das die ganze Gruppe in Gefahr bringt. Sie hält ihr Forschungsobjekt Max (Johnathon Schaech) - halb Mensch, halb Zombie und ein obsessiver Begleiter aus ihrer Vergangenheit - vor den anderen geheim. Bis er ausbricht und eine blutige Spur der Eingeweide hinter sich lässt. Wird Zoe es trotzdem schaffen, das Virus aufzuhalten?
"Day of the Dead - Das letzte Kapitel" war seinerzeit der Abschluss von George R. Romeros Ur-Trilogie und mit "Day of the Dead: Bloodline" liegt nun mittlerweile das zweite Remake des Zombie-Klassikers vor. Hatte Steve Miners Variante aus dem Jahr 2008 herzlich wenig mit dem Original zu tun, so muss man Hèctor Hernández Vicens zumindest zu Gute halten, das seine Geschichte rein inhaltlich stark an Romeros Beitrag angelehnt ist. Mir persönlich hat das recht gut gefallen, dennoch kommt die vorliegende Variante auf keinen Fall an das 85er Werk heran, denn allein schon in atmosphärischer Hinsicht sind hier diverse Abstriche zu verzeichnen. Sicherlich sind postapokalyptische Züge vorhanden, jedoch wird zu keiner Zeit die grandios düstere Grundstimmung freigesetzt, die das Original noch so unglaublich ausgezeichnet hat. Auch in allen anderen Belangen kann Vincens nicht an das Original heran reichen, so ist beispielsweise der enthaltene Härtegrad in einem ziemlich überschaubaren Rahmen angesiedelt. Die entsprechenden Passagen wirken irgendwie zu weich gespült, weswegen es auch nicht sonderlich verwundert, das die Produktion mit der Alterseinstufung keine Jugendfreigabe durchgewunken wurde. Einige ganz nette Einlagen gibt es aber dennoch zu begutachten, doch die blutigen Passagen hauen den Betrachter keinesfalls vom Hocker.
Ebenso verhält es sich auch bei allen anderen Aspekten, wobei die teilweise völlig unlogischen Verhaltensweisen einiger Charaktere schon ein wenig nervtötend erscheinen. Ganz besonders tut sich hier die Figur von Zoe hervor, die durch ihre Handlungen immer wieder die gesamte Gruppe in akute Lebensgefahr bringt. Ganz generell wirken die einzelnen Figuren ziemlich blass und jederzeit austauschbar und das dargebrachte Schauspiel ist auch nicht in der oberen Kategorie anzusiedeln. Gedreht wurde das Ganze aus Kostengründen in Bulgarien und mit geschätzten 8.000.000 $ stand dem Film ein gar nicht einmal so bescheidenes Budget zur Verfügung. Das Endergebnis ist ganz bestimmt nicht der ganz große Wurf, aber immerhin präsentiert sich ein anschaubarer Zombiefilm. Aber dennoch überwiegen die Mankos der Geschichte, so entfaltet sich nämlich niemals ein wirklich beklemmendes Gefühl, zudem lässt das Szenario auch keinerlei echte Bedrohung erkennen. Es ist schon irgendwie komisch, denn bei der vorliegenden Thematik handelt es sich hierbei doch um Punkte, die eigentlich zwingend vorhanden sein müssten.
Nun kann man Vincens nicht das fehlende Bemühen vorwerfen diese Zutaten zu erzeugen, doch ein echter Funke will beim Betrachter nicht überspringen. Das trägt dann natürlich nicht gerade zu einem äußerst stimmigen Gesamteindruck bei und trübt des Seherlebnis doch ganz gehörig. Als wenn das nicht schon genug wäre wartet man dann am Ende auch noch mit einem extrem kitschigen Ende auf, das wirklich einem typischen Hollywood Blockbuster entsprungen sein könnte. Obwohl sich das alles jetzt sicherlich ziemlich negativ anhört ist "Day of the Dead: Bloodline" dennoch kein völliger Rohrkrepierer, aber im direkten Vergleich mit Romeros genialem Klassiker stinkt die vorliegende Variante doch stark ab. Und ja, diesen Vergleich muss man sich aufgrund der inhaltlichen Ähnlichkeit durchaus gefallen lassen, was sich bei den vielen frappierenden Ähnlichkeiten überhaupt nicht vermeiden lässt.
Insgesamt gesehen kann diese Produktion keinesfalls die eventuell in sie gesetzten Erwartungen und Hoffnungen erfüllen. Übrig bleibt ein weiteres Zombie-Mopd das man sich zwar gut und gern mal anschauen kann, das aber ganz bestimmt nicht zu den Größen des Genres zu zählen ist. Einen nachhaltigen und bleibenden Eindruck im Gedächtnis hinterlässt der Film auf keinen Fall, denn dafür wurden ganz einfach zu viele Dinge vernachlässigt. Man sollte also definitiv mit einer eher geringen Erwartungshaltung an diese Variante heran gehen, um am Ende keine allzu große Enttäuschung zu erleben. Wer auf eine äußerst düstere und bedrohliche Atmosphäre setzt und harte Zombie-Action bevorzugt sollte definitiv zum Original greifen, das mindestens drei Klassen besser ist als diese Produktion.
Fazit:
Zumindest ähnelt "Day of the Dead: Bloodline" von der Geschichte her dem Abschluß der Ur-Trilogie. Das war es dann allerdings auch schon mit den positiven Dingen, denn ansonsten bekommt man eher laue Zombiekost geboten. Jederzeit austauschbare Charaktere, weich gespülte Action-Passagen und mangelnde Atmosphäre sind nicht gerade die Zutaten, um den Zuschauer zu begeistern. Übrig bleibt am Ende ein maximal durchschnittlicher Film, von dem man sich dann doch ein wenig mehr erwartet hätte.
5/10