Die Karriere der Dokumentarfilmerin Micki kommt gerade in Schwung, da holt sie die Vergangenheit ein. Micki erfährt, dass ihre frühere Freundin Sunny wegen Polizistenmordes seit 15 Jahren im Gefängnis sitzt. Sie kann eine Revision erwirken. Schon im Vorfeld zeigt sich, dass die Hauptzeugin offenbar gekauft wurde.
Ein eher ruhiges TV-Drama um die frühere Freundschaft zweier Damen, von denen eine wegen Polizistenmord seit 15 Jahren eingeknastelt wurde, bietet Blink of an Eye. Ob man das jetzt unbedingt ein wenig kitschig einführen mußte mit zwei Mädchen, die sich auf freier Wiese in der Vergangenheit Freundschaftskettchen austauschen und man darf sich ja schon fragen, warum die beiden sich so konsequent aus den Augen verloren haben, das Micki nicht merkt, das Sunny gesiebte Luft atmet, aber so haben wir wenigstens ein Motiv die Freundschaft zu erneuern und den Fall neu aufzurollen, der mal wieder angeblich nach wahren Gerichtsakten recherchiert wurde (was immer das jetzt auch genau heißen soll).
Die Geschi9chte ist zwar sehr bedächtig aufgezogen, hat aber durchaus eine gewisse Spannung. Natürlich nutzt Micki ihre Connections zu einer Anwältin um den Fall vor Gericht neu zu verhandeln, muß dabei aber auch gleichzeitig herausfinden, ob ihre Kumpeline nun schuldig ist oder nicht und ob man ihrer Variante der Geschichte Glauben schenken kann. So bekommt der Zuschauer einen ständigen Wechsel zwischen der Jetztzeit und der damaligen Tat vorgesetzt, in der sich die Ereignisse um die toten Polizisten immer mehr verdeutlichen, während sie und ihr Team nach Beweisen der Unschuld suchen, zumal Sunnys eigene Tochter eine wichtige Belastungszeugin ist.
Actionfreunde werden dabei aber kaum Freude haben. Die Geschichte ist recht interessant, aber eben auch sehr dialogbetont. Man weiß dabei nie, was bei dieser rüden Polizeikontrolle eben in dem titelgebenden Eyeblink geschehen ist, wer der beiden männlichen Begleiter denn da überhaupt geschossen hat. Lediglich die Nebenplotten um die mißtrauischen Eltern, die irrtümliche Verlegung in anderes Gefängnis, oder das Mißtrauen gegen den gegnerischen Anwalt sind mehr belanglose Laufzeitfüller und Dramatiksteigerer, die es eigentlich gar nicht gebraucht hätte. Sonst aber ein durchaus brauchbares Fernsehdrama für zwischendurch.
5/10