Irgendwie hat man als alter Trekkie ja doch das Gefühl, etwas zu versäumen, wenn man sich das Neueste aus dem Genre nicht mehr anschaut; so habe ich mir tatsächlich - mit stetig wachsendem Widerwillen - auch noch die dritte Staffel reingezogen: bis auf die allerletzten fünf Minuten, in denen mir der schwülstige Soaf (wie wir Bayern sagen) vollends unerträglich wurde. Sollte also in diesen allerletzten 5 Minuten plötzlich doch noch eine alles ins Gegenteil verkehrende, ultimative Wende der Serie stecken, dann entschuldige ich mich schon im Voraus für meine Ignoranz.
Nein: man versäumt definitiv nichts, wenn man sich dieses ganze, esoterische Geseiere erspart. Da helfen auch die immer wieder dazwischengemixten, wirren Action- und Brutalo-Szenen nichts: allzusehr sind die auf künstlichen Spannungsaufbau hin konstruiert, dabei oft krass gegen jede Logik und so hemmungslos überzogen, dass man als Zuschauer bloß noch genervt die Augen verdrehen kann. Und zwischendurch wird dann immer wieder mit der Schraubklemme auf die Tränendrüsen gedrückt, mit feministisch-esoterischem Schnulzenkitsch aus der untersten Schublade.
Als Star-Trek-Serie würde ich das Ganze schon wegen der wilden Phantastereien um Sporenantrieb, Parallelwelten und Subraum-Komponenten im Erbgut nicht mehr gelten lassen: das ist Fantasy, nicht SciFi. Stilistisch wie dramaturgisch ist es zudem ein Totalausfall. Und das Allerschlimmste dabei: man kann es nicht mal als Parodie nehmen - die MacherInnen dieser Serie nehmen ihren Möchtegern-pädagogischen Unsinn so tierisch ernst, dass dieser Vergleich schon jeden Kettenhund beleidigt. Zu lachen gibt's da (außer bei Tig Notaro, die als Cmdr. Jett Reno leider nur ganz selten mal ein paar erfrischend freche Sprüche einstreut) rein gar nichts.
Noch eine Staffel? Bitte nicht!