Review

Bauchplatzer & Harlekills


„Slaughter High“ verwendet eigentlich nur Teile, die von ähnlichen, meist besseren Horrorfilmen schon benutzt wurden. Vom 1. April über den Killer, bei dem nichtmal versucht wird, ihn geheim zu halten, bis hin zu einigen einem sehr bekannt vorkommenden Kills. Und dennoch funktioniert die recycelnde Chose erstaunlich gut. Zumindest wenn man dem Subgenre zugeneigt ist, wie ich, wie wir. Erzählt wird von einem teuflischen und idiotischen Schulstreich einiger „cool kids“ an dem Außenseiter und Nerd, der dann ausgelacht, verbrannt und verätzt (!) im Krankenhaus landet - und der nun einige Jahre später ein Jubiläumstreffen organisiert hat, dass keiner der ekelhaften Mobber vergessen, oder eher überleben, soll...

Als Slasherfan braucht man definitiv ein dickes Fell und eine gewisse Leidensfähigkeit, sei es wegen mieser Figuren, sich wiederholender Tötungen oder grauenhaften Schauspielern. „Slaughter High“ ist da keine Ausnahme und zählt für manche sogar zum Bodensatz seiner Schublade, gilt als einer der trashigeren Slasher seiner Dekade. Dem kann ich allerdings nur energisch widersprechen. Denn obwohl einige unfreiwillig komische Szene nicht abgestritten werden können, weiß die Killer-Reunion des entstellten Harlekins die meiste Zeit schon genau, was sie ist und kann. Gerade zu Beginn ist der Highschool-Comedy-Anteil zwar für meinen Geschmack deutlich zu hoch, doch mit der Zeit entwickelt sich schon noch eine saftige Slashersuppe. Mit beispielsweise einem Gedärmgeniestreich, den man zurecht als legendär bezeichnen kann. Auch die Szene mit dem Wagenheber oder in der Badewanne sind sehr brauchbar für Anhänger gekonnter, fieser Racheaktionen. Der Score ist zudem nervig-genial, man steht erstaunlich heftig auf der Seite des Mörders, selbstreferenzielles Augenzwinkern kann man auch ausmachen und gegen Ende wird überraschend und klasse ein alptraumhaftes Gewand angelegt, das eher an Romero als an Jason erinnert. All das macht „Die Todesparty“ in der Slasherszene beliebt, sehenswert und silly. Nicht gut aber giftig und gallig und generös in seinem Bodycount. 

Fazit: „Slaughter High“ bürgt eine Handvoll richtig guter Morde, fiese „Teens“, deren Ableben man wirklich entgegenfiebert, ein atmosphärisches Finale und einen Killer, der im Gedächtnis bleibt. Leider aber auch viel Highschool-Blödelei und miserable Darsteller. Für Slasher-Allesgucker allerdings ein Pflichttermin aus der dritten Reihe und Welle der 80er-Schlitzereien. 

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