... Pfändung. Der alte Mann verfügt aber noch über ein Boot, dem jedoch eine funktionsfähige Antriebsstange fehlt. Daher schickt er die junge Djam, die bei ihm lebende Tochter seiner verstorbenen Lebensgefährtin - einer einstmals passionierten Rembetiko-Sängerin -, nach Istanbul, um eine reparierte Antriebsstange zurückzubringen. Zudem soll sie einige Habseligkeiten aus dem Haus der toten Mutter aus Kavala auf der Rückreise mitbringen. Dort liegt auch das Grab von Djams Großvater, der einst mit den Obristen paktiert hatte.
In Istanbul trifft Djam - die wie ihre Mutter den Bauchtanz und das Baglama-Spiel beherrscht - auf die Französin Avril, die mit ihrem Freund aus den Banlieus bis zur syrischen Grenze vorgedrungen war, um sich dort ehrenamtlich zu engagieren, mittlerweile aber alleine, ohne Geld und ohne Pass umherzieht. Schnell heftet sich Avril an Djams Fersen, welche sich souverän mit relativer Mittellosigkeit zu arrangieren weiß und bei ihrer Reise im wahrsten Sinne des Wortes über den Dächern lebt.
Obwohl beide Frauen ein unterschiedliches Naturell besitzen und sie sich hin und wieder streiten, entwickelt sich doch allmählich ein Vertrauensverhältnis auf ihrer Reise über Kavala nach Lesbos (während nicht nur die Züge streiken): Es ist vor allem eine Reise durch ein von Wirtschafts- & Flüchtlingskrise gezeichnetes Griechenland, durchzogen von Exilanten - und geprägt von Djams Rembetiko-Gesang, sei doch Rembetiko die wahre Heimat der Exilanten.