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Der lange Abschied 2. Teil...

Als Vorbemerkung zu meiner Kritik muss ich äußern, dass ich seit Kindesbeinen ein großer Star-Wars-Fan bin. Dies bedeutet ich bin nicht wirklich objektiv und sehe mit Sicherheit das gesamte Universum mit einer gewissen Leidenschaft, die dem eher unbeteiligten Kinogänger nicht zu eigen ist. Dennoch versuche ich so neutral wie möglich den Film zu bewerten.

Star Wars Episode 8 spaltet das geneigte Fanherz. Ich sah den Film in 3D und im UCI iSens (https://www.uci-kinowelt.de/isens) in Berlin. Somit auf der bestmöglichen für mich erreichbaren Leinwand. Diese wurde vom Film auch optimal ausgenutzt, denn eins muss man Star Wars Episode 8 einfach lassen, die Special Effects sind atemberaubend schön. Selten sahen die Raumschlachten so gut aus, die Schiffe so detailliert und die Explosionen so verdammt nochmal gewaltig aus wie hier. Alleine dafür hat sich die Karte gelohnt und es wurde wieder einmal bewiesen, dass es bei Schlachten im Weltraum nur eine Benchmark geben kann und diese heißt nun einmal Star Wars!

Aber wir wissen alle der Sternen Krieg ist sehr langweilig, wenn außer ein paar schönen Explosionen nichts zu hören gäbe. Doch hier kann man es in alter Manier kurz machen, John Williams ist perfekt wie immer und trifft an jeder Stelle ins Schwarze, lässt aber wie gewohnt auch neue Klänge zu. Doch Überraschungen bietet er nicht.

Dies ist der Storyline nicht vorzuwerfen, denn an Überraschungen und Wendungen mangelt es diesem Star-Wars-Film mit Sicherheit nicht. Prinzipiell ist dies gut, denn im Universum sind soviele Möglichkeiten vorhanden, die Abbseits der Skywalker-Saga funktionieren können, nur leider sind wir nicht Abbseits der Skywalker-Saga. Rian Johnson hat es nicht verstanden, wie ein gelunger Abschied aussehen muss.

In Episode 8 finden sich zahlreiche Szenen, welche den kleinen und großen Star-Wars-Fann wehtun. Seien es Reminiszensen auf die alten Filme, ohne sie im Kontext zu verankern.

Spoiler: Was sollte der X-Wing im Wasser? Ein völlig überflüssiger Shot, den niemand braucht.

Oder die Verballhornung zahlloser, eigentlich epischer Momente. Man hatte stellenweise das Gefühl hier hat jemand zuviel Guardians of the Galaxy geschaut und gesehen das Komödien im Weltall gut ankommen, doch bei Star Wars und vorallem bei diesem Drehbuch wirkt es noch deplatzierter als bei J.J. Abrams Episode 7. Denn selten habe ich solche Schmerzen im Magen gehabt, weil ich wirklich mit der Rebellion mitfiebern musste. Doch jedes Mal wenn der Feind eingeblendet wurde, bekam ich einen Lachkrampf. - Hier ist eindeutig etwas schief gelaufen!

So muss man unterm Strich sagen, dass der gesamte Aufbau des Films fahrig und inhaltsleer ist. Abgesehen von der bereits aus Episode 5 und 6 bekannten Storyline bietet Episode 8 keine nennenswerten Besserungen.

Spoiler: Elefantenrennen auf der Autobahn sind schon schrecklich, im Welttall sind sie nur lächerlich! - Bitte nie wieder so einen miserablen Grundplot konstruieren.

Wenn man nach meinem obrigen Verriss nun glaubt, der Film wäre schlecht, dann muss ich enttäuschen. Einzelne Szenen im Film sind wiederum Weltklasse und gehören jetzt schon zu meinen erinnerungswürdigsten Star-Wars-Momenten.

Spoiler: Die Szenen im Thronsaal! Ich musste an alte Monumental-Filme denken und vorrangig an römische

Fazit: Star Wars Epsisode 8 ist kein würdiges Ende der Skywalker-Saga und braucht Episode 9, um hier auch qualitativ ein Ende zu setzen. Generell sehe ich es als künstlerische Schwäche an, dass man die alte Star-Wars-Saga geändert remaken musste. Denn ohne sie wären die neueren Geschichten besser erzählt worden. Dies ist sehr stark in Episode 8 zu spüren, denn immer dann wenn Rian Johnson was neues einbringen konnte, war er einfach besser. Doch ein kompletter Reinfall ist der Film nun auch nicht und meiner Meinung nach, um einiges besser als die unsägliche Episode 7. Somit erhält Episode 8 nur 6/10 Punkten.

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