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Verfilmung der Gu Long Novelle "Meteor, Butterfly, Sword", wobei diese im Vergleich zu z.b. DEATH DUEL viel komplexer, vielschichtiger und damit insgesamt reicher wirkt, und sich letztlich als erstklassige Sword Opera herausstellt. Das fintenreiche und gut konstruierte Drehbuch von Ni Kuang führt zuerst Meng Sheng-Hun [ Chung Wa ] als Auftragskiller ein, der jetzt den Auftrag bekommt, Uncle Sun Yu [ Ku Feng ], den Führer eines Clans zu töten. Dieser hat zwar in Sun Chien, Han Tang und Lu Hsiang - Chuan drei Spitzenkräfte an seiner Seite, aber auch selber Probleme mit einer gegnerischen Kaste, ausserdem verliebt sich Meng unwissentlich in die Tochter von Sun Yu. Und ein zweiter Killer ist bereits mit demselben Auftrag unterwegs, der früher ebenfalls in die Tochter verliebt war.
Während es anfangs eine Weile braucht, bis man den Überblick gewonnen hat, wer nun gegen wen und warum - es lohnt sich, die ersten 20min zweimal anzusehen - rollt der Film dann erstaunlich leicht mit den Unmengen an Personen; erstaunlich vor allem darum, weil sich die Beziehungen untereinander fast ständig ändern, double crossing gehört hier zur Tagesordnung.
Die souveräne, aber unaufdringliche Regie von Chu Yuan hat die Handlungsstränge sehr gut im Griff, optisch wurde hierbei auch eine Menge Wert draufgelegt, Kamera, Sets und Ausstattung - vor allem das Gartenhaus - protzen geradezu vor Schönheit [ Auszeichnung für bestes "Art Design" beim 22. Asia Film Festival ]. Es gereicht dem kurzweiligen Film auch eindeutig zum Vorteil, dass man bei der Produktion auch reale Aussenorte benutzt statt Kulissen, der vollgestopfte Film "atmet" dadurch besser. Im Verlaufe der Handlung kommen dann aus heiterem Himmel noch einige Schmankerl zum Vorschein, so unterhält Sun Yu z.b. nicht nur eine unterirdische Datenbank samt Verteilerdienst, sondern verfügt noch über einen geheimen unterwässerten Stollen, durch den er sich bei der späteren Flucht wortwörtlich in die Unterwelt begibt.
Neben dem ganzen Ideenüberschwang verblassen die Schauspieler leicht, keiner agiert wirklich ausdrucksstark, besonders Chung Wa ist doch eher langweilig; dadurch entsteht aber ein harmonisch funktionierendes Ensemble, dass innerhalb der Geschichte agiert. Dieser gehorchen dann auch die Actionszenen, die nicht mehr als routiniert inszeniert worden sind, sich dadurch aber eben auch nicht in den Vordergrund stellen.
Alles in allem ein ausgesprochen schönes Beispiel für einen Swordplay - Flick, sehr gelungen. 1993 folgte eine weitere Verfilmung des Romanes unter dem Titel BUTTERFLY AND SWORD[ dt. Titel DIE MACHT DES SCHWERTES ], mit Michelle Yeoh, Tony Leung Chiu Wai, Joey Wong und Donnie Yen.

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