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Die Scheidung von Melanie Griffith von ihrem ehemaligen Göttergatten und dem ebenso ehemals als 'Latin Lover' gut gebuchten Antonio Banderas hat diesen Unterhalt von 65.000 USD pro Monat gekostet, und Scott Adkins bislang zwei gut dotierte Jobs. Banderas, der mit mittlerweile fortgeschrittenen Alter und auch einem Wechsel in der Unterhaltungsbranche von Hollywood zu anderen Themen (Superheldenfilme und andere technikaffine Franchisespektakel) und anderen (drei Dekaden jüngeren) Darstellern zunehmend weniger gefragt und nicht mehr automatisch für die großen Produktionen in Betracht gezogen ist, hat sich ab 2014 für andere Möglichkeiten der Ausübung des Berufes und des Verdienstes entschieden.

Ein damals noch als kleine Überraschung und Highlight geschriebene Rolle im Ensemblestück der Expendables 3 machte ihn erstmals mit der B-Schmiede von Millennium Media und Nu Boyana Film Studios bekannt und führte bei gutem Arbeitszeugnis gleich zu nächsten Projekten in deren ausführlich abgefilmten bulgarischen Studiokulisse, die gerade diesjährig in kleiner Vielzahl am Auftauchen in der Distribution und mit Bullet Head bspw. wohl auch demnächst der weitere Weg des zumindest körperlich sehr gut erhaltenen, hier extra durchtrainierten und immer noch schmucken und gleichzeitig männlichen Spaniers ist.

Bislang am Auffälligsten in der Vermarktung und am Positivsten aufgenommen dürfte noch der von der Preis- und Güteklasse in der Mittelliga spielende Security sein, wo Banderas als Ex-Soldat und frischgebackener Nachtwächter in einem Einkaufszentrum seine Kollegen und ein kleines Mädchen aus dem Zeugenschutzprogramm vor unablässig heranrückenden Schergen beschützt. Eine Rolle, die nicht nur optisch (kantiger, dunkler Typ mit Vollbart und Strubbel- und Millimeterfrisur) an Adkins erinnert, der diese Figur auch am Schlaf hätte spielen können, in den Actionszenen natürlich aufgrund der Vorausbildung noch überzeugender geworden wäre und bis dato Aushängeschild und Maskottchen für Nu Boyana war, und nun zugunsten des global wesentlich bekannteren Spaniers eben nicht mehr ist.

Dass nun im nächsten Akt Stamm-, Leib- und Magenregisseur Isaac Florentine nach 7 gemeinsamen Dreharbeiten (wenn man Second Unit und Produktion mitrechnet, kommt man auf noch mehr) den Staffelstab abnimmt und (mitsamt der heißgeliebten Lederjacke) an Banderas weiterreicht, abermals für eine Geschichte, die aufgrund ihrer beliebten, immer wieder gern verwendeten Rachethematik und den eventuell damit einhergehenden ausufernden Kampfaktionen auch wie prädestiniert für den Briten ist, wird diesen sicherlich so arg nicht freuen; (auch wenn nunmehr Landsmann Jesse V. Johnson als Ersatz einspringt und so nicht die Taten- und Arbeitslosigkeit winkt.) Der Liebhaber des sowieso darbenden Genres ist erstmal froh für überhaupt gescheit klingenden Nachschub und auf einen urbanen Amoklauf eines kantigen und gestandenen Vigilante sowieso und überhaupt immer erpicht:

Als der gutbeschäftigte Anwalt und hauptsächlich Strafverteidiger Frank Valera [ Antonio Banderas ] eines Abends trotz Versprechen an Frau Sue [ Cristina Serafini ] und Tochter Olivia [ Lilian Blankenship ] eine Schulaufführung seiner Kleinen wegen des Berufes verpasst, bereut er seinen Bruch noch über Monate hinaus. Statt der Heimkunft seiner Familie wird er von der Polizei aufgesucht, die ihm von einem schrecklichen Mord an Beiden berichten, und trotz der Bekanntschaft mit dem Ermittler [ Jonathon Schaech ] und dem Kennenlernen des aufmerksamen Streifenbeamten Strode [ Karl Urban ] bleibt Frank ohne Antworten nach dem Täter und ohne Erlösung seiner Schmerzen. Eines Abends und vieler Wochen voller Alkohol, Tränen und körperlicher Pein beschließt er einen anderen Weg, und macht sich selber auf die Suche, wobei ihm bald die Krankenschwester Sheila [ Paz Vega ] hilft.

Leicht erinnern tut man dabei auch an die letzten auffälligen Vertreter dieses Subgenres, fallen (die siffigeren) Rage a.k.a. Tokarev von Cage, eventuell auch dessen Vengeance: A Love Story, ebenso wie I Am Wrath von Travolta angesichts des hiesigen Ablaufes mit nur kurzer familiärer Idylle, folgender Trauer und Wut und schließlich der langandauernden Aufräumarbeiten im Abschaum der Stadt als Erstes in der Rezeption ein, ist man ähnlich einfarben, konventionell gestrickt und schnörkellos gehalten und (be)zeichnet die Umgebung als "fucking warzone out there", in der das Recht des Stärkeren und um zu Überleben auch nur die erbitterte Gegenwehr zählt. Hierbei nimmt wie in den zuvorherigen Arbeiten auch die Suche nach dem oder den Täter den Hauptteil der Handlung ein. Eine Art kriminalistische Verfolgung mit Spürsinn, die über die verschiedenen Hinweise von A nach B letztlich natürlich zum Ziel (nach C) führt, aber inmitten auch nur wenig Spielraum für Action selber lässt, da bis auf phasenweise herumlaufendes Gesocks wie die russische Zuhältermafia und ein Trupp Autodiebe das entscheidende Feindbild da noch fehlt, und man bis dahin wenigstens eine flotte Trainingsmontage im 80er Stil, mit Sensei Florentine und Choreograph Tim Man selber als Sparringspartner im kurzen Weißen bereithält. Fights gibt es übrigens eine Handvoll,  auf kurzer Distanz, final stilecht mit erbitterten Bodenkampf in der Lagerhalle und weiterhin mit willkommen längerer Montage und Übersicht in den Bewegungen platziert, vergleichsweise kurz und realistisch gehalten allerdings und ohne Ausfallschritt und anderen artistischen Mätzchen, auch wenn der Heroe mal zum Sprungkick ansetzt. Im ruppigen Showdown selber wird auch mal die Handfeuerwaffe in das Interieur entleert, weitere Vielfalt gibt es allerdings nicht.

Für Florentine heißt das mehr Aufmerksamkeit auf das Drama und den Thriller (in Hinterhöfen, Seitengassen und abgelegenen Bahngleisen) als üblich, was ihm eigentlich in mancherlei kleineren Szenen auch durch seinen erfahrenen Darsteller im Zentrum der Aufmerksamkeit recht gut, zumindest besser als im ähnlich 'unpersönlich' wirkenden Assassin's Bullet gelingt und so einige Ideen abseits der Kapiteleinteilung mit Zitaten aus Kaiser Mark Aurels “Selbstbetrachtungen“ aufweist; wenn auch hier und da und vor allem in dem späteren Schweigegelübde der Figur und seiner andauernden nonverbalen Kommunikation mitsamt eifrigen Einsatz von Mimik und Gestik anstelle von Worten recht albern, fast wie die Parodie des einsilbigen Helden wird. Zumal die Person genug redet, nämlich den Zuschauer per voice over grundsätzlich zutextet und ihm die Geschichte von hinten nach vorne und wieder seinen chronologischen Gang mündlich haarklein mitteilt und sich selber zelebriert, was der angedachten und hier eifrig proklamierten philosophischen Schule des Stoizismus (Stoic war auch der Arbeitstitel) nun komplett widerspricht und das Ganze recht ad absurdum führt.

Gut und weniger gut halten sich quasi die Waage, auf den zugelaufenen Deutschen Schäferhund als stillen Wegbegleiter und gar Unterstützer in der Not kommt eine recht kommunikative Krankenschwester, die einen wildfremden Angeschossenen aus einer recht gottverlassenen Gegend auch nicht zur ihrer Arbeitsstelle in die Notfallambulanz, sondern natürlich zu sich nach Hause zur Krankenversorgung bringt. Die Interaktion mit anderen Personen ist besser, aber auch auf Einzelszenen und so Cameos von Forster als Schwiegervater und seiner Standpauke am Grab, Schaech als Ermittler und Urban als hilfreicher Polizist angelegt, und dem Geschehen fehlt deutlich noch ein Tick Engagement oder zumindest eine herausstehende Besonderheit entweder materiell oder formell, die (ein Security bspw. mit einigen kleineren Überraschungen und 'Wahnsinnigkeiten' hatte und) es über grundsolides Entertainment im Direct to Video - Bereich und die Position als gerne genommenen, sicherlich integren, angesichts der Möglichkeiten aber minder aufregenden Zeitfüller bis zum Death Wish Remake hinaus hebt.

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