Review

Und noch ein Serienkillerthriller…18.01.2009

Um das Jahr 2000 herum erlebten wir die Blüte der Filme rund um die irren Serienkiller. Ich glaube, ich habe jetzt fast alle einigermaßen namhafte und bekannte Filme aus diesem Untergenre gesehen, und daher war mir klar, daß hier im vorliegenden Fall kein außergewöhnlich guter Film zu erwarten war. Nun, der Film ist sicher nicht so schlecht, wie die eine oder andere Kritik ihn machen will, aber er ragt auch zu keiner Zeit aus dem Serienkillerbrei heraus, denn dafür fehlt es einfach an zu vielen Ecken und Enden, fehlt es an Profil, an Logik, an Spannung, an Effekten, an Motiven und an schauspielerischem Können. Letzteres ist schwerwiegend, denn wenn man schon auf eine Erklärung hinischtlich der Beweggründe des Meuchelnden verzichtet, sollte dieser doch zumindest eine finstere Aura haben…statt dessen sehen wir Keanu Reeves tanzen, und das macht den Film sogleich ein ganzes Stück erbärmlicher.

Reeves gibt einen Serienkiller, der seit vielen Jahren in Los Angeles Mädchen mittels Klavierdraht meuchelt. Wir wissen nicht, warum er das tut, er macht es einfach. Da der ihn verfolgende FBI – Agent ausgebrannt ist und sich nach Chicago zurückgezogen hat, folgt ihm der Killer, um dort mit seinen Spielchen weiterzumachen. Wie perfide: er schickt dem Agenten ein Bild und kündigt an, diese Frau um 21.00 Uhr des folgenden Tages zu morden. Hui, das ist spannend, hui, tolle Idee. Zweimal ist der Agent zu spät am Tatort, doch als die Psychiaterin des Mannes das nächste Opfer werden soll und der Mörder den Agenten zum Ort der Tat verfrachtet…um mit ihm dort ein Bierchen zu trinken…ist es ein für allemal vorbei mit dem Gemeuchel. Ach, fast hätte ich es vergessen…natürlich hat der Killer in L.A. eine Geliebte des Agenten gemordet, doch dieser trägt daran eine Mitschuld.

Löblich: der Film ist sehr kurz, er bringt seine ohnehin knappe Geschichte gleich auf den Punkt und hält sich nicht lange mit Erklärungen auf. Das aber gereicht dem Streifen im weiteren Verlauf zum Nachteil, denn wenn man nicht weiß, warum jemand mordet, sind dem Betrachter sowohl die Opfer als auch die polizeilichen Maßnahmen völlig gleichgültig. Der Einstieg in die Geschichte wird zudem auch noch mal als Finale verwendet, das ist Recycling nach Art von Hollywood. Leider aber verpaßt man es, dem Streifen irgendeine besondere Note zu geben, alle sind seltsam blaß und spielen vor sich hin, die Gage muß sehr gering gewesen sein…es hat den einen oder anderen hanebüchenen Fehler im Geschehen, die finalen Feuereffekte sind schlecht, das muß man leider so sagen, und Spannung kommt nur bei der ersten Opfersuche auf. Wieder einmal ein Film der verschenkten Möglichkeiten…5/10.

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