Review

Knappe Handlung, derbe Effekte, auf den Punkt gebracht...21.01.2019

Alfred Hitchcock hat einmal gesagt, man könne sicher auch einen spannenden Film über zwei Männer in einem Aufzug drehen. Dahinter verbirgt sich die schnöde Wahrheit, daß Masse nicht unbedingt auch Klasse erzeugt, daß man also durchaus durch Reduktion von Ort und handelndem Personal in der Lage sein sollte, einen gelungenen Thriller zu drehen. Anscheinend hat der sich aufs blutige Fach spezialisierte Regisseur Kitamura über diese Sachverhalte eingehend nachgedacht, denn er präsentiert hier einen Film, der zumindest zu Beginn stark mit seinem Personal haushält und versucht, mit wenig Einsatz viel zu erreichen

Der Versuch ist gelungen.

Eine Landstraße an einem heißen Tag im Nirgendwo. Sechs junge Menschen in einem Auto. Ein Reifen platzt. Nicht weiter schlimm, zwar tut das Funktelefon nicht, aber man kann ja anpacken und selbst reparieren…Dumm nur, daß der Reifen nur der Beginn von Zielübungen eines Scharfschützen ist, über dessen Motive oder gar sein Aussehen wir niemals etwas erfahren. Man sieht ein Auge in einem Zielfernrohr…und dann sieht man Menschlein, die sich in einer fast aussichtslosen Situation ausnahmsweise nicht dämlich verhalten, aber dennoch keine Chance haben. Auch ein sehr spät vorbeikommendes zweites Fahrzeug und die noch später eintreffende Polizei sind angesichts der unsichtbaren Bedrohung machtlos…

Kitamura, ist bekannt für seine Neigung zu Blut und groben F/X. Davon macht er auch hier wieder reichlich Gebrauch, es fließt reichlich Blut, es werden Körperteile abgetrennt, sogar Köpfe rollen. Dennoch ist der Film kein stumpfer Splatterstreifen, wenngleich man weder über den Schützen noch über die Zielpersonen viel erfährt. Sie sind einfach alle da, und jegliche Hintergrundgeschichte würde den straff inszenierten, wahrlich sehr harten Film nur unnötig in die Länge ziehen. Es gibt kein Pardon, und immer, wenn man denkt, jetzt könnte die Flucht gelingen, wird man eines besseren belehrt. Darstellerisch sicher kein Highlight, dafür allerdings sehr spannend, reichlich brutal und somit sicher kein Film für Jedermann, der Kenner aber vergibt freudig 8/10.

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