Seit ihr Vater kürzlich verstorben ist geht es Leah Reyes und ihrer Mutter überhaupt nicht gut. Während Mrs. Reyes in ihrer Trauer beschließt, ans andere Ende der Kleinstadt mitten in die Wildnis zu ziehen, wendet sich Leah mit ihren Gothic-Freunden immer mehr dem Okkultismus zu. Der Umzug naht und Leah muss erbittert zur Kenntnis nehmen, dass sie wegen des weiten Weges auch bald die Schule wechseln muss und damit ihre Freunde verlieren könnte. In einer Kurzschlussreaktion wünscht Leah ihrer Mutter den Tod, rennt in den Wald und bekräftigt mittels eines ihr bekannten okkulten Rituals diesen Wunsch…
Ein Haus im Wald, ein aus einem okkulten Buch zitierter Fluch und ein Dämon, der zwischen den Bäumen auftaucht – hört sich irgendwie nach einer Variation der guten, alten „Tanz der Teufel“-Geschichte an, oder? Nun ja, „Pyewacket – Tödlicher Fluch“ mag zwar diese motivischen Bausteine parat halten, spielt aber ansonsten in einer ganz anderen Liga. Von Splatter oder Slapstick-Horror keine Spur, dafür gibt es den sich langsam entwickelnden, subtilen Schatten-aus-dem-Dunkeln-„Babadook“-Stil, was bedeuten soll, dass man nie weiß, ob das, was man gerade sieht, nicht nur der Einbildung eines hysterischen Teenagers entspringt. In diesen Szenen beherrscht Adam MacDonald das Metier ziemlich gut, hier gelingt die Balance zwischen zuschauerischer Neugierde und wohligem Gänsehaut-Feeling; der Rest ist allerdings leider weit unter den Möglichkeiten des Genres und bei weitem nicht so unheimlich, wie es uns so manche Presse-Stimmen versprechen. Auch wenn das Ende in aller Konsequenz überrascht und „Pyewacket – Tödlicher Fluch“ mit Nicole Munoz und Laurie Holden als Tochter-Mutter-Gespann schauspielerisch auftrumpft, so fühlt man sich doch als Zuschauer eher etwas enttäuscht: die Atmosphäre ist zwar stimmig, doch es fehlen Jumpscares und die wirklich horriblen Szenen. Fazit: auch wenn nicht der große Gruseler, so ist doch „Pyewacket – Tödlicher Fluch“ einen Blick wert. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit Chloe Rose, Eric Osborne, Bianca Melchior u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin