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Eigentlich hat "Toys" mit dem ursprünglichen "Silent Night, Deadly Night" überhaupt nichts mehr gemein, wird aber als viertes Sequel gehandhabt. Das Brian Yuzna am Drehbuch mitschrieb und produzierte merkt man dem langweiligen Horrorstreifen kaum an. Es mag auch an der unfähigen Regie von Martin Kitrosser liegen, der es einfach nicht gebacken bekommt Spannung zu erzeugen. Eigentlich bleibt hier nur Mickey Rooney als kauziger Spielzeugmacher Joe Petto in Erinnerung.
Zwei Wochen vor Weihnachten findet Derek (William Thorne) ein Geschenk vor seiner Tür. Zum Auspacken kommt er nicht, denn sein Stiefvater schickt ihn ins Bett. Doch Derek beobachtet von der Treppe aus, wie sein Stiefvater das Geschenk auspackt und von dem inliegenden Spielzeug getötet wird. Schon der erste Mord fällt sehr unkreativ und auch noch blutleer aus. Ich frage mich warum man Screaming Mad George hier überhaupt engagiert hat, da Goreeffekte sehr rar sind.
Nun springen wir zwei Wochen später, Derek spricht seit diesem Vorfall kein Wort, Mutter Sarah (Jane Higginson) ist verzweifelt und will Derek ein besonderes Geschenk zu Weihnachten machen. Doch der wird eines Abends von Spielzeugmacher Joe Petto (Mickey Rooney) gekidnappt.

"Chucky, Puppetmaster, Dolls" und wie sie alle heißen, hatten gute Animationen zu bieten, hier herrscht nicht nur sichtliche Geldnot, sondern auch akkuter Ideenmangel. Die Story jedenfalls ist vom Reißbrett. Da haben wir einen nervigen Jungen der eine schreckliche Tat beobachtet, eine total überforderte Mutter die nicht mehr weiss was sie tun soll und den echten Vater des Kindes der sich, warum auch immer, erst gegen Ende zu erkennen gibt und eine Familie gründen will. "Toys" kommt einfach nicht in die Gänge, es fehlt ein wenig schwarzer Humor, Spannung und der Bodycount ist viel zu niedrig. Wenn man großzügig aufrundet kommt Screaming Mad George dreimal zum Einsatz. Und zwar beim lächerlichen Einsatz einer mies getricksten Plastikraupe, die seinem Opfer erst in den Mund kricht, um dann aus dem Auge wieder herausplatzt. Mag zwar ganz nett sein, aber man sieht überdeutlich, dass hier mit einer Puppe gearbeitet wurde. Lediglich der Spielzeugangriff auf das sich liebende Teenagerpärchen ist nicht von schlechten Eltern, während die Raketeninliner absolut grottig sind.

Im Finale dann noch eine hanebüchene Überraschung, ein bisschen Gerangel und der rettende Abspann erlöst den Zuschauer von 85 Minuten Langeweile. Immerhin weiss Kitrosser hier noch ein wenig Grusel zu erzeugen, was im restlichen Film Mangelware ist. Ganz nett fällt auch der Score aus.
Die Darsteller agieren auf angenehm gutem Niveau, wobei mir das Balg, verkörpert von William Thorne, ziemlich auf den Keks ging. Ist ja auch klar, dass er im Finale wieder seine Sprache findet. Jane Higginson weiss sich als sorgende Mutter gut in Szene zu setzen, Van Quattro ist auch recht solide, Clint Howards Kurzauftritt als Weihnachtsmann könnte auch ein wenig besser sein. Auf jeden Fall sollte Yuzna nicht an Alles und Jeden seinen Namen verkaufen und es ist schon sehr enttäuschend, so ein schlappes Drehbuch von ihm serviert zu bekommen.

Ich bin mir nicht mal sicher ob "Toys" besser geworden wäre, wenn Yuzna auf dem Regiestuhl Platz genommen hätte, weil das Drehbuch schon vergeigt wurde. Spannung, sowie Gore kommt nur in den seltensten Fällen auf, dazwischen herrscht Langeweile pur, aber die Darsteller machen einen guten Job. Enttäuschend plumpe Story ohne die nötige Atmosphäre, witzigerweise ist der Score ganz nett.

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