Dachte man, die zahlreichen Hai-Mutationen wären unter fester Hand von SyFy und Asylum, sorgt vorliegender Streifen für ein etwas anderes Kaliber, denn reinen Tierhorror liefert das Werk von Marc Fehse beileibe nicht. Was nicht heißt, dass er nicht ein enormes Maß an Trash vorzuweisen hat.
Aufgrund der Eisschmelze wird in der Arktis ein altes Nazilabor freigelegt, in dem Nazi-Zombies immer noch aktiv sind. Auf ihren Reichsflughaien bringen sie eine Passagiermaschine zum Absturz, was den alten Techniker Richter sogleich alarmiert. Gemeinsam mit seinen Töchtern will er die Brut aufhalten, welche bereits mutiert ist…
Per Crowdfunding kam eine beachtliche Summe zusammen, die Fehse und sein Team weitgehend effektiv einzusetzen wusste. Allein die ersten Minuten bringen einen Heidenspaß als die Nazi-Zombies auf ihren Kampfjets in Haiform die Maschine entern und ein Splatterfest erster Güte veranstalten. Unzählige Kehlen werden aufgeschlitzt, Schädel durchbohrt oder geteilt und Blut spritzt literweise. Kein geringerer als Tom Savini zeigt sich für einen Großteil der praktischen Effekte verantwortlich, dessen Handschrift unverkennbar ist. Auch einige CGI sind auszumachen, die qualitativ natürlich deutlich abfallen.
Nach dem gelungenen Auftakt wird es leider merklich ruhiger und per Rückblenden werden einige Erklärungen bemüht, die es in ihrer Ausführlichkeit nicht gebraucht hätte, zumal dadurch der Schwung abhanden kommt. Exkurse zu Göring, wunderbar durch einen gut gelaunten Oliver Kalkofe dargestellt, weisen überraschend wenig Humor auf, wogegen eine Stippvisite zum Vietnamkrieg immerhin ein wenig Action einbezieht. Jene kommt ebenfalls deutlich zu kurz, obgleich die Voraussetzung einer vernünftigen Choreo in den wenigen Momenten der Kampfszenen durchaus erkennbar wird.
Dennoch kann sich das Werk speziell auf optischer Ebene sehen lassen. Die Ausstattung geht in Ordnung, die meisten Effekte sind sauber in Szene gesetzt und nicht zuletzt sorgen einige bekannte Gesichter (oder Stimmen) für Abwechslung. Charles Rettinghaus, Ralf Richter, Michaela Schaffrath, Tony Todd und Cary-Hiroyuki Tagawa sind nur einige davon, während Eva Habermann, als Co-Produzentin tätig, eine der Hauptrollen übernimmt und diese solide ausfüllt. Der Score, hauptsächlich angelehnt an typische Elektro-Beats der 80er, hätte derweil ein paar markante Melodien vertragen können.
Marc Fehse, der ursprünglich aus der deutschen Amateurfilmecke jener kam, die kaum etwas sehbares hervorbrachte, mausert sich mit „Sky Sharks“ zumindest zum tauglichen Regisseur, dessen Drehbuch, vor allem im Mittelteil an zündenden Ideen krankt, denn die 103 Minuten Laufzeit sind nicht frei von Längen. Dafür entschädigen die finalen Minuten mit einer erneuten Splatterorgie und auch eine Szene nach dem Abspann weiß zu amüsieren.
Beileibe kein optimaler Partystreifen, aber in seinen besseren Momenten ein passabler Trashfilm.
6 von 10