iHaveCNit: 7 Tage in Entebbe (2018)
Ein Film aus der Kategorie „Unter dem Radar“ stand nun für mich auf dem Programm. Ganz ehrlich habe ich von diesem Film nur kurz Notiz genommen, als die Besetzung von Daniel Brühl und Rosamund Pike für mich schon ein Grund waren, auf einen Veröffentlichungstermin des Films zu warten. Bis dieser dann heute am 3. Mai 2018 folgte und ich nur kurz vorher wenige Male mit dem Trailer im Kinosaal selbst konfrontiert worden bin. Und ich war von „7 Tage in Entebbe“ nun nach der Sichtung positiv überrascht, auch wenn einiges an Potential liegen geblieben ist.
27.6.1976 – Die zwei deutschen Wilfried Böse und Brigitte Kuhlmann sowie zwei palästinensische Terroristen kapern eine Air France-Maschine auf dem Weg von Athen nach Paris und zwingen diese zu einem Zwischenhalt in Entebbe, Uganda. Nicht nur innerhalb der politischen Ideologie Israels brodelt es in Bezug auf die Auflösung der Geiselnahme – auch auf Seiten der Geiselnehmer stehen zunehmend ideologische Konflikte hinter dieser Entführung im Weg.
Ich brauche nicht zu sagen, dass wer sowohl Fan von Rosamund Pike als auch Daniel Brühl ist, sich auf jeden Fall diesen Film ansehen muss, denn beide sind hier sehr gut im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Dieser auf reellen Tatsachen fußende Erpressungs- und Entführungsthriller hat in seinem Aufbau leichte Ähnlichkeiten wie ein „Zero Dark Thirty“, ein „Argo“ und auch „München“. Nur kann er nicht so stark punkten wie diese Filme. Dafür ist sein Aufbau eben sehr klassisch linear und auch ohne Kenntnisse der Ereignisse unüberraschend vorhersehbar. So werden wir abwechselnd Zeuge, wie man auf Seiten der Geiselnehmer, der Politik und auch des Militärs mit diesem Ereignis umgeht. Auch wenn die hin und wieder parallel mit rein geschnittenen Szenen eines Balletttheaters symbolisch für das israelische Volk für Frieden und Hoffnung stehen soll, so finde ich bis auf den treibenden Soundtrack die Parallelmontagen hier wenig förderlich. Die größte Stärke des Films ist seine vielschichtige Ausarbeitung der Charaktere, der unterschiedlichen Seiten und ihre Motive, so dass man hier nie auf plumpe manipulative Art genau die eine Sichtweise diktiert bekommt, wie man darüber denken soll. So werden kurzerhand auch Terroristen als Freiheitskämpfer in ein komplett anderes Licht gerückt. Nur leider schafft der Film es in der Kürze seiner Zeit nicht ganz alle Motivationen mit einem großzügigen Tiefgang auszustatten, weil ja noch die Geiselnahme aufgelöst werden will.Es wird auch noch für solche historische Ereignisse semidokumentarisch auf Original-TV-Aufnahmen und diverse Texteinblendungen zur Situation danach und aktuell gesetzt. Bei „7 Tage in Entebbe“ wäre für mich definitiv mehr drin gewesen,
auch wenn mir der Film gefallen hat.
„7 Tage in Entebbe“ - My First Look – 7/10 Punkte.