Review

Phillip Van Horn kommt nach langer Zeit wieder in sein Heimat-Kaff zurück. Er ist damals gegangen, um ein großer Schauspieler zu werden, konnte aber nur eine Nebenrolle in dem einen oder anderen Hollywood-Film bekommen. Trotzdem wird er bei seiner Wiederkehr als großer Held gefeiert. Er trifft seine alte Liebe Dorothy wieder, doch mit der Zeit wird ihm wieder klar, warum er damals allem dem Rücken gekehrt hat.

Also ein Partykracher ist Dogtown sicher nicht geworden. Stattdessen schwebt über dem ganzen Film eine permanente Tristesse in der Kleinstadt Cuba, Missouri. Der Rückkehrer Phillip findet in seinem Geburtsort zwar seine alten Bekanntschaften wieder, doch wirklich glücklich scheint niemand geworden zu sein. Seine Mutter läßt sich wieder von einem jugendlichen Kiffer ausnehmen, seine Schulfeinde übernehmen den Job erneut und heißen ihn nicht gerade willkommen, obwohl sie es selbst zu nichts gebracht haben. Seine Jugendliebe ist älter und desillusioniert geworden. Viel Freude beschert das Heimkommen jedenfalls nicht.
Dogtown spielt sich dabei als reines Drama ab, eine Kleinstadtskizze über die Probleme ihrer Bewohner, die sich in der Person des zurückgekommenen Jungen spiegelt, der als Filmheld begrüßt wird, obwohl er nur in einem unbedeutendem Film zwei Sätze sagen durfte und so entwickelt sich eine melancholische Alltagsstudie ohne Hast oder Eile. Die Charaktere werden durchleuchtet, aber Gewinner oder Helden gibt es nicht, sondern nur weitgehend gescheiterte Existenzen, die wohl ihr Leben lang in ein und demselben Quadratkilometer überleben.
Mir persönlich war das ganze zwar ein wenig zu depressiv, aber faszinierend ist die Geschichte Cubas doch irgendwie. Als Zuschauer nimmt man Anteil an den Geschichten auch an denen der vermeintlichen Bösewichte. Die Darsteller machen ihre Sache ordentlich, so daß man gepflegt mal wieder auch als Zuschauer auf den Boden kommen kann. Bewegend ist die Geschichte auf jedem Fall, zumindest unplakatives Abbild des Alltags.
6/10

Details
Ähnliche Filme