Review

iHaveCNit: Der Hauptmann (2018)

Der nächste gute deutsche Film des Jahres, den ich mir im Heimkino ansehen wollte ist Robert Schwentkes „Der Hauptmann“ mit Max Hubacher, Frederick Lau, Milan Peschel und unter anderem Alexander Fehling in wichtigen Rollen. Aus „Der Hauptmann“ ist ein verstörender und abstoßender Film geworden, bei dem es im Halse stecken bleibt, weil das Ganze auf wahren Begebenheiten beruhen soll.

2 Wochen vor Kriegsende: Der Gefreite Willi Herold ist auf der Flucht. Bei dieser Flucht findet er zufällig eine Hauptmannsuniform, die er sich sogleich überstreift. Schritt für Schritt verschafft er sich mit der Uniform nicht nur Respekt, sondern er schart einen Haufen versprengter Soldaten um sich, die diese Befehlsgewalt nach langer Zeit der Desorientierung herbeigesehnt haben. Das setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die Herold in immer tiefere Abgründe der Macht führen.

„Kleider machen Leute“ - in wohl keinem anderen Film trifft dieser Satz den Nagel auf den Kopf wie hier. Klar kann ich hier mal wieder das gesamte Produktionsdesign des Films loben, denn es sieht alles so wunderbar authentisch aus und auch dieser sehr treibende, etwas befremdlich hart wirkende Soundtrack von Martin Todsharow passt hier sehr gut. Die Kette an Ereignisse, die hier Schritt für Schritt sich vor der Kamera entfalten, egal ob es einfachste Dialoge sind bis hin zu extrem überzeichnet brutalen Szenen sind ist zugleich faszinierend, abgründig, verstörend und abstoßend zugleich. Gerade in Bezug auf die Brutalität passt die gewählte Farbpalette in Schwarz, Weiß und Graustufen perfekt. Es ist abgründig, wie viel man mit Macht erreichen kann, den Respekt und der blinde Gehorsam, den Opportunismus und die Gier Menschen zu töten – und wie das der Film hier zeigt ist erschreckend. Und die Darsteller machen hier auch alle durch die Bank weg den passenden Job für den wohl härtesten deutschen Film des Jahres.

„Der Hauptmann“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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