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Das dandyhafte Leben im Paris der 1930er Jahre mit Partybesuchen und schönen Frauen endet für den Henri „Papillon“ Charrière (Charlie Hunnam) recht unvermittelt im Gefängnis, nachdem er eines nicht von ihm begangenen Mordes beschuldigt wird. Das Urteil läßt nicht lange auf sich warten: eine lebenslange Haftstrafe in einer Übersee-Strafkolonie - ein berüchtigter Ort, von dem es kaum eine Chance auf Wiederkehr gibt.
Bereits auf der Schiffsreise nach Französisch-Guayana lernt Papillon die rauhen Sitten der anderen Strafgefangenen kennen, bei denen ein Menschenleben nicht viel gilt. Doch während sich der großgewachsene Mann, dessen Spitznamen von seiner Schmetterlings-Tätowierung auf der Brust herrührt, behaupten kann, fürchtet der kleinwüchsig-schmächtige Louis Dega (Rami Malek) jede Nacht um sein Leben. Denn der verurteilte Fälscher verfügt über nicht unbeträchtliche Geldreserven, die er - zusammengerollt in einem kleinen Blechröhrchen - gut versteckt in seinem Hinterteil aufbewahrt. Es scheint allerdings nur eine Frage der Zeit zu sein, bis andere Mitgefangene dahinterkommen, und so wendet sich Dega in seiner Not an Papillon. Dieser plant seit Beginn der Fahrt bereits seine - allgemein nicht für möglich gehaltene - Flucht aus der Strafkolonie und rechnet sich mit dem Geld bessere Chancen zur Verwirklichung seines kühnen Plans aus. Daher gehen die beiden ungleichen Männer ein Zweckbündnis ein, das dem einen das Überleben sichert, dem anderen - mittels geplanter Bestechung - die Chance auf eine geglückte Flucht ermöglichen soll.
Nach einiger Zeit der Eingewöhnung auf Saint-Laurent-du-Maroni scheint der Zeitpunkt gekommen: Papillon türmt erstmals, wird jedoch von Einheimischen verraten und wieder zurückgebracht. Die Gesetze der Strafkolonie sind unerbittlich: für den ersten Fluchtversuch ist eine mehrjährige Haftstrafe auf einer der Küste vorgelagerten Insel vorgesehen, die der Sträfling nun erst einmal hinter sich bringen muß. Doch auch während dieser Einzelhaft, die Papillon mit eiserner Disziplin übersteht, ist er innerlich weiter davon beseelt, eines Tages aus dieser lebensfeindlichen Umgebung fliehen zu können...

Die Erstverfilmung des 1970 erschienenen und wochenlang die Bestsellerlisten anführenden Romans Papillon erfolgte bereits wenige Jahre später 1973 mit Steve McQueen und Dustin Hoffman in den Hauptrollen und gilt mittlerweile als Klassiker. Man mag sich daher fragen, ob es 44 Jahre später einer Neuverfilmung bedurft hätte, die außer den in der Zwischenzeit erheblich verbesserten kamera- und schnitttechnischen Möglichkeiten inhaltlich kaum Neues zu bieten in der Lage war.

Regisseur Michael Noer hat in seiner 2017er Zweitauflage des berühmten Stoffs die ganze Story auch mehr wie eine große Abenteuergeschichte angelegt: standen 1973 noch die grausamen Haftbedingungen der primitiv eingerichteten Strafkolonie und die daraus resultierende Verzweiflung der Häftlinge über die Aussichtslosigkeit ihres Schicksals im Vordergrund, ist es diesmal ein hühnenhafter Sonnyboy, der sich auch von den widrigsten Umständen nicht von seinen Plänen abbringen läßt. Statt sadistischer Aufseher und eines tristen Lageralltags sind es daher eher spektakuläre Landschaftsaufnahmen, die von der in Serbien, Montenegro und auf Malta gedrehten 2017er Version im Gedächtnis bleiben.

Dazu tragen auch die schauspielerisch tadellosen Leistungen der beiden Hauptdarsteller bei, denen man ihre Rollen zwar durchaus abnimmt, die jedoch nie als von Zweifeln und den Umständen geplagte Sträflinge, sondern vielmehr als (meist fröhliche) Überlebenskünstler auftreten, zumal sich Charlie Hunnam auch zu keiner Zeit bemüht, Steve McQueen zu imitieren.
Das Gesamtergebnis kann sich somit zwar sehen lassen, erreicht aber niemals die Tiefe und Vielschichtigkeit der Erstverfilmung. Für die auf grausame Details und blutige Szenen weitgehend verzichtende, fast schon familientaugliche  2017er Version von Papillon, die streckenweise an Stephensons Schatzinsel erinnert, scheinen daher 6 Punkte angemessen.

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