iHaveCNit: Papillon (2018)
Als letzten Film in diesem Kinowochenende habe ich mir das Remake eines Filmklassikers von Franklin J. Schaffner, damals mit Steve McQueen und Dustin Hoffmann in den Hauptrollen angesehen. Der noch etwas unbekannte Regisseur Michael Noer verfilmte die wahre Geschichte eines unschuldig verurteilen Franzosen, dessen unbändiger Wille und eine spezielle Freundschaft ihm geholfen haben, die schwere Zeit zu überstehen und am Ende sogar als einziger aus den Strafkolonien in Französisch-Guyana zu fliehen. Dieses Mal sind Charlie Hunnam und Rami Malek als Hauptdarsteller dabei in einem Remake, das wenig neues zum Original beiträgt und sich weitestgehend an den aktuellen Sehgewohnheiten orientiert.
Der Dieb Henri „Papillon“ Charriere wird nach einem Komplott für einen Mord verurteilt und in die Strafkolonie in Französisch-Guyana versetzt. Auf dem Gefangenentransport lernt er den Fälscher Louis Dega kennen. Er fühlt sich dem etwas schmächtigen Dega zur Hilfe verpflichtet und somit beginnt eine gegenseitige Freundschaft, die beide über die schwierige Zeit hilft auch wenn Flucht scheinbar unmöglich scheint.
Der Film ist sehr hochwertig in Szene gesetzt und quasi das „Papillon“ für diese Generation. Dabei wählt man vor allem eine etwas rasantere Inszenierung, die weniger die Bilder einfach für sich stehen lässt, wie es bereits im Original der Fall war. Das liegt vermutlich auch daran, dass die einstmals knapp 145 Minuten des Originals hier auf 117 Minuten gekürzt worden sind. Da ist einiges handlungstechnisch aber irgendwo fallen gelassen worden und komischerweise existiert noch eine Schnittfassung von 133 Minuten, bei der man sich fragt warum man diese nicht ins Kino gebracht hat. Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass man es trotz rasanter Inszenierung und komprimierter Handlung nicht geschafft hat, dass die Geschichte etwas temporeicher verläuft und so etwas vor sich hin plätschert. Aber hier liegt auch der Sinn einer Gefangenschaft, dass man langsam vor sich hin siecht und die Zeit kaum verfliegt. Diese Isolation und Hilflosigkeit und der zunehmende Wahnsinn nach mehrfachen erfolglosen Fluchtversuchen wird auch hier sehr gut in Szene gesetzt und die Freundschaft zwischen Dega und Papillon ist ebenfalls sehr glaubhaft. Aber allgemein finde ich es ein wenig zweischneidig wenn man zwei Newcomer wie Hunnam und Malek die Rollen von den 2 Legenden McQueen und Hoffmann übernehmen lässt. Der direkte Vergleich lässt sie klar scheitern, aber das ist ihrer Arbeit und ihrer Karriere gegenüber etwas ungerecht. Lange Rede, Kurzer Sinn – Mir hat der Film gefallen, auch wenn er jetzt nicht unbedingt der Überfilm wie sein Klassiker-Original ist.
„Papillon (2018)“ - My First Look – 7/10 Punkte.