Wenn die Untermieter mal wieder meinen ihnen gehört das Haus
"The Lodgers" ist solider Gothic-Grusel über ein Geschwisterpaar in einem alten, wirklich beeindruckenden Herrenhaus, in dem scheinbar die nassen Banditen aus "Kevin allein zu Hause" im Keller eingeschlossen sind... oder so ähnlich ;). Es sind natürlich böse Geister die den anstrengenden Jugendlichen einen Strich durch die Pubertät machen. Haben die Hausmonster scheinbar schon den Generation vor ihnen ebenso angetan...
Mit "Let Us Prey" versprach Regisseur Brian O'Malley eine Menge - mit "The Lodgers" kann er dies nur visuell bestätigen. Dieser Mann hat ein Händchen für alptraumhafte Atmosphäre und bildschöne Bilder des Grauens. Hier ist es ein mittelalterliches Anwesen, irgendwo zwischen "The Beguiled" und "The Others", dass einem noch länger im Gedächtnis bleibt und eiskalt den Nacken herunterläuft. Leider verlor mich der Spuk in seinem Finale, in dem er einfach nicht abliefert. Kein Schock, kein Twist, kein Gore, keine Spannung. Fast schon Kopfschütteln. Außerdem tun sich die jungen Darsteller enorm schwer durchgehend die emotional komplexe Geschichte zu tragen und die lange Zeit verborgenen Monster aus dem Keller sind eine große Enttäuschung.
Fazit: eleganter Gothic-Horror, der zwar hübsch in seinen Bann zieht und Atmosphäre galore bietet, doch spätestens im unbefriedigenden Finale und durch (noch) recht tollpatschige Jungdarsteller den Faden zu wahrer Größe und echtem Grusel verliert. Der Regisseur verdient aber weiterhin alles Vertrauen der Welt.