Joachim Triers Coming-of-Age-Story trägt wie die vergleichbar gelagerten CARRIE und RAW paranormale Züge, ist jedoch wie die Vorgängerfilme des Regisseurs stärker im Charakterdrama als im Genrefilm angesiedelt. Visuell ist der Film bisweilen atemberaubend, zeigt Bildideen und Szenen, die man so schnell nicht vergisst und vermittelt eine Atmosphäre, die einen noch lange nach dem Film begleitet.
Bisweilen wünscht man sich jedoch, Trier hätte die Schwelle zum Psycho-Horror konsequenter überschritten, das Potenzial für einen wahrhaft eindrucksvollen Horrorthriller ist bei THELMA definitiv vorhanden, doch vermutlich ist es der Anspruch, eben doch einen „seriösen“ Film zu machen, mit dem der Regisseur die Energie seines Films selbst ausbremst. Dann doch lieber die rohe Konsequenz eines RAW.