Franks Bewertung

starstarstar / 5

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

06.06.2019
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Review

von Frank Trebbin

Nordfrankreich 1918. Kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges wird ein britischer Aufklärungstrupp in eine von den Deutschen verlassene, tief in den Boden gegrabene Bunkeranlage geschickt, um dort nach einer geheimnisvollen Kriegswaffe zu suchen, die offenbar dann doch nicht mehr zum Einsatz kam. Doch anstatt Technik und Sprengstoff erwarten die Soldaten, die von dem erfahrenen kanadischen Tunnelbauer Berton begleitet werden, eine Art Krankenstation und deutsche Soldaten, die sich wild und unmenschlich gebären. Ein Parasit, der das Gehirn angreift, war nämlich Kaiser Wilhelms letzter Trumpf…

Krieg und Horror, Horror und Krieg. Diese Mischung war schon immer etwas Besonderes. Sei es nun als splatterige Duftmarke à la „Dead Snow“ oder „Outpost“ im Trash-Bereich oder aber als kunstvolle Mystery-Action im Stile von Michael Manns „Die unheimliche Macht“. Der deutlich dem B-Movie-Segment zuzuordnende „The Trench – Das Grauen in Bunker 11“ ist zeitlich mal ganz überraschend dem Ersten Weltkrieg zugeordnet, steht aber thematisch dem um ein Vielfaches teureren „Operation Overlord“ recht nahe (Ein Schelm, wer da denkt, wer wo abgekupfert hat: „The Trench – Das Grauen in Bunker 11 “ erblickte exakt ein Jahr früher das Licht der Kinos!). Dabei ist es Regisseur Leo Scherman trotz eines sichtbar limitierten Budgets gelungen, einige (wenige) erinnerungswürdige, weil stimmige Bilder zu produzieren. Das karge, winterliche Ambiente der verlassenen Schlachtfelder, die endlos erscheinenden unterirdischen Gänge – all das erzeugt quasi eine unheimliche Grundstimmung, die allerdings nicht reicht, um den gesamten Film zu tragen. Nein, irgendwie funktioniert „The Trench – Das Grauen in Bunker 11“ als reines Horrorspektakel schon deswegen nicht, weil dialoglastige Szenen überwiegen und die Zuschauererwartungen trotz einiger genregerechter, teilweise sogar deftiger Gewaltspitzen insgesamt doch weitestgehend unterlaufen werden. Leo Schermans Bemühungen, das Beste aus Budget, unbekannten Darstellern und mittelprächtigem Skript zu machen, sind zwar lobenswert, lassen „The Trench – Das Grauen in Bunker 11“ aber nur im leidigen Mittelfeld der Krieg-und-Horror-Filme versanden. Schade. Mein Tipp zum Schluss: Unbedingt in der OV ansehen, weil die zusätzlich auch noch der Sprachunterschiede beraubte deutsche Synchronisation eher etwas flach geraten ist. Bildformat: 2,2:1. Mit Rossif Sutherland, Robert Stadlober, Ted Atherton, Charlie Carrick u. a.

Ab 04. Juli 2019 auf DVD und Blu-ray erhältlich

© Selbstverlag Frank Trebbin

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