Die zwei Fragezeichen & ein Stilgemälde
"The Strange Ones" ist einer der mysteriöseren Filme des diesjährigen Fantasy Filmfest und ein packendes Fest für Mysteryfreunde. Ich bin allerdings irgendwie durchs Netz geflutscht. Bei mir ging die Rechnung um zwei Brüder (?!) auf einem Roadtrip ins Nirgendwo nicht auf. Einige Szenen sind in sich sehenswert. Es gibt viele Möglichkeiten der Interpretation. Die zwei Brüder, Freunde, Mörder (?) werden hervorragend gespielt. Gerade der Jüngere ist eine Entdeckung. Soundtrack und Bilder harmonieren fein und minimalistisch. Technisch ein Blickfang.
Und trotzdem kommt einem dieser Roadtrip vor, wie einmal um die Welt. Obwohl es nichtmal durch einen Bundesstaat geht. 80 Minuten kommen einem vor wie das Doppelte. Und richtige Spannung kam bei mir nur in der Szene mit der schwarzen Katze und der Schnellstraße auf. Das Thema, welches angeschnitten wird (Pädophelie?) ist heftig, doch eine übersinnliche (oder hier besser innersinnliche) Deutung liegt mir näher. Allerdings nur durch Diskussionen und Analysen online. Ohne diese, sässe ich noch immer so leer da, wie beim Beginn des Abspanns. Vielleicht auch einfach kein Film für Festivals mit einem halben Dutzend "Konkurrenten" am Tag. Auf "The Strange Ones" muss man sich einlassen und ihn wirken lassen. Schnellverdauung tut ihm nicht gut und unrecht. Oder ich bin zu dumm und unsensibel.
Fazit: viele Fragen und kein Interesse. Hübsch und emotional... erreichte mich jedoch kein Bisschen. Zum Wegdösen. Viele Interpretationen im Raum. Bei keiner beiße ich final an. Mysterium geh weg. Vielleicht zum falschen Zeitpunkt gesehen. Für Rätselfreunde mit massivem Anspruch und noch größerer Geduld. Warum sind die IMDB-Message Boards weg?