Review

Wie früher, nur viel schlechter...08.04.2018

Man darbt. Das reine Actionkino ist Vergangenheit, die simple Story rund um einen Mann, der eine Aufgabe hat ( und die meist darin besteht, viele Bösewichte umzulegen ) bringt niemand mehr ins Kino. Dergleichen darf der zwangsweise gewaltentwöhnte Filmfreund nur noch in billig auf DVD sehen, mit alten Darstellern, schwachen Stories und vorwiegend in Osteuropa gedreht. Das Actionkino für Männer existiert nicht mehr, und auch die Helden unserer Jugendtage drehen nicht mehr...selbst um Statham, den einzig echten Nachfolger, ist es ruhig geworden, seit er für die Generation Comic in die Fast and Furious-Reihe implementiert wurde. Und weil das alles so traurig ist, darbt man als Actionfan.

Wie sehr habe ich mich daher auf die Verfilmung der von mir als sehr erfreulich empfundenen Buchserie rund um den völlig moralfreien Mitch Rapp gefreut. Und dann diese Enttäuschung...nach einem ruppigen Einstieg sehen wir eine lieblos zusammengeschusterte Story, die so auch in Homeland oder bei Jack Bauer zu finden sein könnte. Während bei den beiden Fernsehserien aber gute Schauspieler am Start sind, ist hier das blaßgesichtige Bübchen Dylan O'Brien in der Hauptrolle zu bewundern, und das, obwohl man Scott Adkins an Bord hat ( der aber auch gleich beim ersten Einsatz lieblos ausscheidet ). Was hätte das werden können, wenn man diese beiden Darsteller in der jeweils anderen Rolle eingesetzt hätte...

So aber reißt zumindest Michael Keaton in der Ausbilderrolle noch ein bißchen was, es gibt hier und da immer mal wieder Action mit Blut aus dem Rechner, und das ganze wird nicht etwa mit einem prima Showdown abgeschlossen, sondern mit einer Serie der schlechtesten Filmeffekte aus dem Rechenknecht seit langer Zeit. Spannung also kaum vorhanden, Action Mittelmaß, und da kann man auch nicht mehr auf die schön anzuschauenden Handlungsorte bauen, denn diese machen aus einem Durchschnittsfilm kein Highlight. Schade, denn die Stories rund um den harten Hund Rapp gäben noch einiges her...aber aufgrund des mißlungenen Erstlings wird dieser Serie wohl den Eintagsfliegentod sterben – und auch nur, weil es kaum mehr Männerfilme gibt, gebe ich noch knappe 6/10.

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