Review

Tochter tot, da tut Rache not…18.11.2019

Bei einem Bombenattentat wird die Tochter des Chinesen Quan getötet. Die Verantwortung für das Attentat nimmt eine neue, nordirische Splittergruppe auf sich, die den alten Konflikt mit England wieder aufleben lassen will. So wendet sich die britische Regierung an den nordirischen Premier Hennessy und bittet um Unterstützung bei der Aufklärung der Geschehnisse – ebenso Quan, der möchte, daß die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen wird. Während Hennessy ( typische Rolle für Brosnan, da natürlich mit einer Geliebten versehen ) sein ganz eigenes Süppchen kocht, nimmt Quan die Sache in die eigene Hand. Das kann er gut, da er ein Spezialsoldat war und über mannigfache Fertigkeiten verfügt.

Recht so, mag man dem Chinesen zurufen, geht ja nicht an, daß man sein eigenes Kind begraben muß und sich niemand um die Täter zu scheren scheint. Zudem macht Jackie Chan in dieser ernsten Rolle eine gute Figur, denn Action steht nicht im Vordergrund, eher politische Ränkeschmiede, begleitet von der einen oder anderen Auseinandersetzung. Darin zeigt sich Chan fit wie eh und je, der Mann hält trotz vieler grauer Haare und Falten echt einiges aus. Das treibt den Film voran, der ohnehin von Anfang an ein recht hohes Tempo vorlegt, dann aber zur halben Laufzeit leider deutlich an Zugkraft verliert, da man zu viele Nebengeschichten in den an sich recht geradlinigen Plot einflicht.

Darstellerisch ist alles bestens, die Actionszenen sind schön körperlich und hart, so wie man das aus den Agentenfilmen nach Bourne kennt, zum Glück ohne Schnittgewitter und Wackelkamera. Da es erfreulicherweise immer dann ein bißchen knallt, wenn sich gerade Langeweile einstellt, kann die Action den Film noch über die eine oder andere zähe Passage hinwegtragen, doch es hätte dem Film gut getan, wenn man sich mehr auf das Duell Chan versus Brosnan konzentriert hätte, statt den Familienthemen rund um Brosnans Figur viel Raum zu geben. Egal, denn in Summe ist der Film rundum spannend, hart an den richtigen Stellen, ein gelungenes Beispiel dafür, wie man immer noch Politthriller drehen kann, ohne zu lang politische Ränkeschmiede mit viel Dialog auszumalen – ein kleiner unterhaltsamer Abendspaß für einen Wochentag, dazu ein Guinness, reicht für 7/10.

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