Auf absolut niedrigem Niveau siedelt Rafael Romero Marchent („Ein Schuss zuviel“, „... und Santana tötet sie alle“) seinen schwachen B-Western mit dem martialischen Titel „Einer nach dem anderen, ohne Erbarmen“ an.
Das deutsche Milchbrötchen Peter Lee Lawrence, der später tragisch verstarb, soll bereits vorab kein gutes Omen sein, konnte der uncharismatische Akteur doch meist nur für schwache Produktionen anheuern.
Natürlich trägt die emotionslose, deutsche DEFA-Synchronisation ihren Teil zum Misslingen dieser spanischitalienischen Co-Produktion bei, aber auch von der spartanischen Ausstattung und den technischen Mängeln (u.a. fehlen Soundeffekte) bis zum unbeeindruckenden Dudelscore Elsio Mancusos („Andere beten - Django schießt“, „Sartana - Töten war sein täglich Brot“) gibt es durchgängig Hiobsbotschaften zu vermelden.
Die von Marchent keinesfalls sorgfältig vorgetragene Geschichte handelt von der Rache Bill Graysons (Lawrence), der sich mit Joe Charro (Guglielmo Spoletini) zusammenschmeißt, um den Namen seines toten Vaters wieder reinzuwaschen und geklaute Dollars, die sein Erzeuger angeblich stahl, wieder zurückzuführen. Allerdings hat Joe ganz andere Pläne mit dem Geld...
Ab der ersten Minute herrscht eine Unterhaltungsflaute ungeahnten Ausmaßes, die sich in etwas auf dem Niveau der schlimmeren Fidani-Western bewegt und mit seinen Versuchen sich mittels Humor beim Zuschauer anzubiedern gründlich scheitert.
Bill und Joe klappern dabei bis zu den Endcredits die Verräter ab, die Bills Vater einst ermordeten und mit dem Geld stiften gegangen sind.
So unmotiviert und belanglos Rafael Romero Marchent allerdings filmt, malträtiert er den Zuschauer mit jeder zusätzlichen Minute, weswegen er den Film wohl auch relativ kurz hielt, wofür ihm jeder Zuschauer dankbar sein sollte.
Denn so völlig lieblos, wie der Plot sich hier seinen Weg bahnt und außer ein paar uninteressanter Shootouts oder kurzer Romanzen mit den Weg der beiden kreuzenden Frauenzimmern keine Abwechslung bringenden Momente auffährt, nötigt er dem Zuschauer quasi zwangsweise das Abschalten ab.
Keinesfalls ausgearbeitete Figuren und der leider nur rudimentär fokussierte Konflikt zwischen Joe und Bill, die unterschiedliche Auffassungen über das Ziel ihrer Mission haben und deswegen auch schon einmal bis in die Nacht hinein prügeln, hinterlassen auch einen zunehmend schlampigen Eindruck, der diese ohnehin uninteressante Produktion weiter prägt.
Der fahrlässige Umgang mit einer eigentlich ernstgemeinten Rache, der sämtliche Emotionen fehlen und die zwischenzeitlich auch gern einmal in Vergessenheit gerät, trübt das Geschehen weiterhin, weil die Geschichte ein ums andere Mal ein wenig abschweift.
Haarige Momente, wie der angeschossene Bill oder das wachsende Misstrauen unter den beiden bilden dafür nur einen ungenügenden Ausgleich, zumal die mangelhaften Production Values ohnehin über die finanziell limitierten Produktion richten.
Fazit:
Reichlich angestaubter, unerträglich billiger Eurowestern, um denen Genrefans getrost einen großen Bogen machen dürfen. Der Rest tut sich diese schrottige Produktion sowieso nicht an. Hier stimmt wirklich nichts und davon eine ganze Menge.