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Oh man, „Stephen Kings Es“ bescherte mir in meiner Kindheit einige schlaflose Nächte. Der verdammte Clown machte mir die Nächte echt zur Hölle. Hauptgrund war die Szene in der Pennywise über den Waschbeckenabfluss mit Beverly spricht. Das war echt gruselig. Einige Jahre später sieht man die Szene natürlich nicht mehr so eng, aber in gewisser Weise faszinierend ist Tommy Lee Wallace Mamutinterpretation noch immer.

In den 60er Jahren geht in der Stadt Derry das Grauen in Form von Pennywise dem Clown um. Die sieben Freunde, Bill, Beverly, Ben, Mike, Stan, Richie und Eddie geraten bei Ihren Nachforschungen mitten in seine Klauen und schließen letztlich einen Pakt um gegen „Es“ anzutreten. 30 Jahre später müssen Sie feststellen, dass „Es“ zurück ist. Und so finden sich die Freunde erneut in Derry zusammen, um sich „Es“ und ihren Ängsten endgültig zu stellen.

Stephen King gilt als einer der Meister des Horrors, wenn auch eher in der Schreibform. Unzählige Filmemacher versuchten sich an seinen Werken. Kurioserweise zählen zu den erfolgreichsten Interpretationen gerade die Werke, die die ruhigeren und nachdenklicheren Töne anschlagen, wie „Stand By Me“ oder „The Shawshank Redemption“. Seine blutrünstigen Horrorstorys, für die der Mann so vergöttert wird, fielen hingegen häufiger bei Kritik und Publikum durch. Jedenfalls kamen nur die wenigsten Filme der Intensität der Buchvorlage nahe, sicherlich auch ein Problem der Kinofilme, da dort in der Regel eine bestimmte Spielzeit nicht überschritten werden sollte. Vielleicht einer der Gründe, dass man sich bei dem langen Wälzer „Stephen Kings Es“ auf eine zweiteilige TV Produktion einließ.

„Stephen Kings Es“
ist in seiner Buchvorlage ein hervorragender Roman, der trotz seiner vielen Charaktere übersichtlich, vor allem aber mordsspannend bleibt. Im Großen und Ganzen wurde die Atmosphäre des Buches in diesem TV Zweiteiler gut eingefangen. Der ein oder andere Handlungsstrang der Vorlage wurde zwar nicht aufgenommen, was aufgrund der Komplexität von Kings Werk aber auch nicht verwundert. Im Grunde liefert Tommy Lee Wallace eine wirklich gute Arbeit ab.

Die vergangene Geschichte der sieben Freunde wird in mehreren Rückblenden erzählt. Hier fahren King / Wallace ihre Stärken auf. Und so verwundert es nicht, dass gerade die Szenen in den 60er Jahren zu den Stärken des Films gehören. Der Teil, der sich mit der Gegenwart also der Erwachsenenwelt beschäftigt, stinkt hingegen etwas ab. Zum einen wirkt die Vergangenheit lebendiger und die gelebte Angst der Kinder realistischer, zum anderen enttäuscht das Finale der Gegenwart gewaltig. Zu guter Letzt muss man erwähnen, dass die Kids den Erwachsenen trotz bekannter Größen wie John Ritter, Annette O’Toole und Tim Curry als Pennywise dem Clown die Show stehlen. Einfach war, was bei Namen wie Seth Green, Jonathan Brandis und Emily Perkins aber auch nicht weiter verwundert.

Die Produktion kann sich trotz der TV Herkunft sehen lassen. Kameraarbeit und Schnitt sind sehr solide und die Effekte für eine Produktion diesen Alters durchaus grafischer Natur. Gruselig ist das Teil allemal, vor allem dank Tim Curry als fieser Clown und trotz der drei Stunden ein echtes Sehvergnügen. Ich sage nur „We all float down here.“

Fazit: „Es“ ist eine gruselige Angelegenheit und definitiv eine der besseren Stephen King Verfilmungen. Wer genügend Sitzfleisch hat, sollte sich die beiden Teile gleich hintereinander anschauen. Es lohnt sich.

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