Der Roman „Es“ zählt zu den umfangreichsten Romanen des amerikanischen Erfolgsautoren Stephen King und steht bei vielen Fans sehr hoch im Kurs. Logisch, dass eine Verfilmung dieses Buches nicht lange auf sich warten ließ. Ich muß zugeben, ich habe das Buch bisher noch nicht gelesen und bin dementsprechend neutral an den Film herangegangen.
Zur Handlung: In der Kleinstadt Derry kommt es zu Kindermorden, bei denen die Polizei vor einem Rätsel steht. Mike Hanlon, von Beruf Bibliothekar, findet eines Tages an einem Tatort das Bild eines kleinen Jungen. Dieses Bild bringt für ihn eine schreckliche Gewissheit: Das Böse ist nach Derry zurückgekehrt. Vor ungefähr 30 Jahren (als ebenfalls eine Mordserie geschah) hatte er zusammen mit seinen Schulfreunden bereits gegen eben dieses „es“ gekämpft und es damals anscheinend besiegt. Doch nun ist „Es“ zurückgekommen und mordet weiter. Mike Hanlon bleibt nichts anderes übrig als seine alten Freunde von damals anzurufen und sie zu bitten, nach Derry zu reisen um dem Bösen erneut gegenüberzutreten.
Gar nicht so einfach, einen solch langen Wälzer (850 Seiten) zu verfilmen aber Tommy Lee Wallace hat es gemacht und insgesamt gar nicht mal schlecht. Es gibt wahrscheinlich Leute, die jetzt sagen, das Buch wäre besser, umfangreicher, logischer etc. aber das ist wohl sowieso meistens so. Man hat zwar schon den Eindruck, als hätten der Regisseur und seine Mannschaft ihre Mühe und Not gehabt, in der gegebenen Zeit alle Charaktere angemessen vorzustellen aber es ist schließlich auch keine einfache Vorlage!
Der erste Teil des Films, in dem die Kindheitserlebnisse der 7 Kids, einschließlich ihrer Begegnungen mit dem Clown, im Vordergrund stehen, ist aber im Großen und ganzen gelungen und spannend inszeniert. Die Auftritte des Clowns (Tim Curry) sind meistens bedrohlich dargestellt und das Ende (des ersten Teils) ist wirklich klasse. Location (Kanalisation) und Atmosphäre haben mir in dieser Szene gut gefallen und insgesamt gilt das für einen Großteil des Films. Im zweiten Teil lässt die Spannung zwar etwas nach aber hier gibt es einige wirklich gruselige Szenen z.b. die mit dem Henry Bowers in der Anstalt oder die mit dem Typen, der der Frau den Weg erklärt. Das Ende dagegen ist zwar gruselig aber auch etwas spannungsärmer ausgefallen, zumindest im Gegensatz zu dem des ersten Teils.
Die Besetzung ist wieder einmal wirklich gut, sowohl die erwachsenen Darsteller als auch die Kinder spielen durchweg überzeugend. Und Tim Curry spielt seine Rolle als Clown Pennywise exzellent. Ein Kritikpunkt meinerseits ist allerdings, dass die Szenen mit Pennywise dann doch gelegentlich eher amüsant als gruselig wirken, was aber wohl wahrscheinlich gewollt ist.
Nichtsdestotrotz ist „Es“ eine gute King-Verfilmung, die Fans gruseliger Unterhaltung gefallen kann.