Review

Dem Damien sein Cousin seine Patchworkfamilie


Kleine Kinder in Horrorfilmen sind für viele schon immer mit das Gruseligste und Unangenehmste gewesen, was das Genre bietet. Von Damien im Klassiker "Das Omen" bis zu Esther in "Orphan". Die neue Netflix-Produktion "Little Evil" spielt geschickt mit diesen Klischees, Stereotypen und großen kleinen Vorbildern, interpretiert diese wesentlich lockerer und witziger neu. Es geht um einen Mann, der gerade seine Traumfrau geheiratet hat. Es gibt nur ein Problem: der Sohn der Auserwählten scheint der Antichrist höchst persönlich zu sein, was so eine Ehe gehörig auf die Probe stellen kann...


Was der "Tucker & Dale"-Regisseur hier aus der simplen Idee rausholt, ist mehr als man erwarten könnte, klingt die Prämisse doch eigentlich eher  nur tauglich für einen Fake-Trailer oder Ähnliches. Adam Scott spielt den überforderten Stiefvater wunderbar normal und ein paar gruseligere Szenen tun der Komödie durchaus gut. Evangeline Lilly ist immer eine Augenweide, egal wie naiv und dümmlich ihr Charakter ist, und der kleine Antichrist ist herrlich böse. Nicht jeder Sidekick saß bei mir, doch das machten zum Großteil filmhistorische Insider ("Shining") wieder gut. Außerdem nimmt der Film eine süße Wendung und löst das Ganze unerwartet geschickt auf. Hänger gibt es kaum, viel Neues ebenso wenig. Kein "Zombieland", aber eine solide Parodie auf Horrors kleine Monster. 


Fazit: ein paar milde Lacher, eine nette Idee, eine süße Moral - "Little Evil" ist nicht der große Wurf, aber ein brauchbarer Twist auf Damien und alle teuflischen Kids dieser Filmwelt. Kurzweilige Netflix-Unterhaltung für familiäre Horrorfans mit Selbstironie. 

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