Mal wieder was über Auftragskiller…25.01.2019
Wir befinden uns hier zwar in England, aber leider auch in den finanziell schlecht ausgestatteten Gefilden des unteren B-Actionmovies, wo es schon einen versierten Regisseur samt gelenkigem Hauptdarsteller braucht, um über die Löcher des Plots samt wem wenigen Personal hinwegzusehen. Zum Glück ist hier beides gegeben. Regisseur Johnson hat seit Anbeginn seiner Karriere gezeigt, daß er mit schmalem Geldbeutel gute Filme drehen kann. Und Scott Adkins ist eh eine Bank, denn ein Ersatz für ihn ist nicht mehr in Sicht…lieber Leser, wir erleben hier die letzten Züge des harten Actionfilms mit sauberen Martial Arts, Filme, die dereinst von Recken wie Seagal, van Damme und später Statham gedreht und belebt wurden…bald ist es vorbei.
Sage keiner, man habe keine Warnungen ausgesprochen…
Hier wird der Auftragsmörder Fallon ( der seine Morde immer wie Unfälle aussehen läßt, daher der Titel ) von seinen Auftraggebern gewarnt, ja nicht gegen die eisernen Regeln der Gilde zu verstoßen, und wer hier an John Wick denkt, liegt zwar richtig, aber eben alles viel schmaler als im großen Vorbild. Fallon nun hat Rache im Sinn, als seine Exfreundin gemeuchelt wird, zwar Ex, aber sein Baby unter dem Herzen tragend. So ist schnell gegen die Regeln verstoßen, was dazu führt, daß die anderen Mitglieder der kleinen Gemeinschaft auf ihn losgelassen werden. Aber hey, wenn ein Mann ein Ziel hat, dann setzt er es um – egal, wie hart das auch sein mag.
Das ganze blutige Treiben ( und ja, es geht hier wirklich recht grob und blutig zur Sache ) wird einmal recht unschön und lange unterbrochen, als der Werdegang von Fallon samt dem väterlichen Lehrer geschildert wird. Das ist zwar recht nett anzusehen, bremst den Streifen aber leider ein wenig aus. Nun, bissl Training schadet nie…und daran sind wir ja seit den seligen Zeiten des Karatefilms auch gewöhnt. Zum Glück aber dominiert hier ganz klar die Action, und ab dem Moment, wo Adkins von der leine gelassen wird, ist Beifall angeraten, denn hier ist alles schön ausführlich, übersichtlich und dennoch hart in Szene gesetzt. Halt ein typischer Vertreter des Genres, mit einer Schar guter Kämpfer an Bord ( Herr White ein wenig dick geworden…Seagal-Virus…), die indes für Adkins, der sehr sympathisch daherkommt, keine würdigen Gegner sind. Adkins ist einfach zu gut – was wäre nur möglich, wenn man den Mann in einem Big-Budget-Movie sehen könnte, so wie einst Schwarzenegger…tja, wir werden es nicht erleben, und daher für diesen guten Vertreter seiner Gattung verdiente 8/10.