Eine Frau sieht rot...05.10.2018
Lustvoll kreist die Kamera um einen knackigen Frauenhintern, rote Lippen schieben sich über einen Lolli, knappe Kleidung betont noch straffe Kurven...so wird schnell klar, als was die drei Herren, die zum Jagen irgendwo in der Wüste sind, die mitgereiste Geliebte des einen Herren sehen: als Sexobjekt. Die Dame sieht das anders, doch das hilft ihr nicht...und so wird sie, vermeintlich für tot befunden, in der Wüste entsorgt. Indes: so tot ist sie nicht, und wenn einem derart übles widerfährt, ( dann ist das einen Asbach Uralt wert...) dann darf man sich doch wohl noch rächen...hat ja Bruce Willis in Death Wish eben auch noch vorgemacht.
Jawohl, es geschieht ihnen recht, den drei Herren der Schöpfung. Frauen sind eben kein Freiwild, auch wenn sie sich aufreizend anziehen und einfach sexy sind. Ich will aber hier keine Diskussion über „MeToo“ lostreten, da reden gerade ganz viele Wissende und Unwissende darüber. Hier nun sehen wir eine Person, die einfach nicht die rechte Wange hinhält und zudem auch nicht sehr viele Auswege hat. Der einzige Weg aus der Wüste führt nun einmal über den Tod der drei Jäger, und da muß eine Frau tun, was eine Frau tun muß. Matilda Lutz in der Hauptrolle gibt hier alles, man nimmt ihr die zerschundene Frau ab, auch wenn der logische Verstand dem Betrachter sagt, daß gewisse Verletzungen und deren Folgen nicht zu überleben sind.
Dafür fließt hier reichlich Blut, vielleicht sogar zu viel, angesichts der ewigen Spur in die Wüste oder des später blutverschmierten Hauses, doch es ist seitens der Spezialeffekte alles schön handgemacht, und die Kamera hält immer fein drauf, wenn sich beispielsweise ein Messer in die Haut bohrt oder eine Scherbe aus der Fußsohle herausgezogen werden muß. So richtig sinnig sind all die Geschehnisse nicht, wenn man barfuß durch die Steinwüste läuft, dann sind feine Frauenfüßchen eben nicht mehr heil, aber Frau Lutz hat Hornhaut überall, die hält das aus. Man klatscht Beifall wenn es den letzten erwischt, und dann weiß man auch, daß es nicht viel braucht für einen harten Thriller: fünf Darsteller, eine schöne Location und Gewalt, fertig ist der Rachereißer – 8/10.