Review

iHaveCNit: Str8 2 HC: Revenge (Deutscher Verkaufsstart: 23.08.2018/First Look:2018)

Die gute alte Rache ist immer für Filme gut. Vor allem, wenn Sie so präsentiert wird wie in Coralie Fargeats „Revenge“, den ich mir nach guten Kritikerstimmen auf die Liste gesetzt habe und der nun für das Heimkino veröffentlicht worden ist. Und direkt hat sich dieser Film für mich an die Spitze in der Heimkino-Kategorie gesetzt.

Der schwerreiche und verheiratete Richard führt die junge und schöne Jen in sein abgelegenes Wochenendhaus in der Wüste. Das gemeinsame romantische Wochenende zu zweit endet abrupt als zwei Freunde von Richard frühzeitig auftauchen. Für Richards Freund Stan scheint sich eine erotische Spannung zwischen ihm und Jen aufzuladen, als sie jedoch während einer kurzen Abwesenheit Richards Stan abweist, wird sie vergewaltigt. Für Richard jedoch ist kein Grund gegeben, sich hinter Jen zu stellen, so dass das Trio Jen töten und in der Wüste entsorgen möchte. Als sie von einer Klippe fällt und von einem Baum aufgespießt wird, glaubt das Trio daran, ihr den Gnadenschuss zu setzen, doch sie hat den Sturz überlebt und sinnt nun auf blutige Rache.

Normalerweise bin ich ja einer, der diesem Unterbereich des „Rape and Revenge“-Films weniger etwas abgewinnen kann, so dass ich hier wie auch beim Horror etwas selektiver vorgehe. Aber der Look und der Stil von „Revenge“ hat mich in seinen Bann gezogen, weil er audiovisuell unglaublich ist. Jede Kameraeinstellung, jeder Schnitt, jedes kreative Stilmittel scheint perfekt zu sitzen und auch der synthesizerlastige Score von Rob baut eine noch viel stärkere Atmosphäre auf. Der Look ist sonnendurchflutet, bunt und auch stark „Mad-Max“-lastig. Der Film funktioniert in seiner Konzeption auch wunderbar. Klar bekommen wir anfangs einen sehr stereotypischen Aufbau, aber gerade die klassischen Rollenbilder werden hier aufgebrochen und nicht nur Frauen werden auf ihre oberflächlichen Merkmale reduziert und sexualisiert. Der Film geizt nicht mit nackter Haut und auch Blut. An manchen Stellen ist auch die Logik nicht immer ganz klar, aber dass kann ich gerne übersehen, weil die audiovisuelle Ausarbeitung des ganzen Films und die Story einen in der Kombination richtig mitreißt und bis zum Ende ungemein spannend bleibt. Dafür sorgen auch die Darsteller, die mir bis heute absolut unbekannt geblieben sind wie die unglaubliche Matilda Lutz, die hier eine regelrechte Tour De Force abliefert und auch das Männertrio aus Kevin Janssen, Vincent Colombe und Guillaume Bouchede liefern gute Leistungen ab. Das alte klingonische Sprichwort: „Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird“ scheint perfekt auf diesen Film angepasst zu sein, auch wenn es bereits in einem anderen Rache-Meisterwerk zitiert worden ist. Etwas was auf „Kill Bill“ passt, passt auch bei „Revenge“ - Wenn Rache so kalt serviert wird wie hier, dann gerne mehr davon.

„Revenge“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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