Captain Tom Rowland [ Brad Harris ] überbringt mehrere Flaschen LSD – Extrakt im Wert von je 3 Millionen Dollar an den Sonderbeauftragten für NATO – Streitkräfte Alan Hood [ Dietmar Schönherr ]. Dieser befürchtet nämlich im Kriegseinsatz verseuchte Trinkwasseranlagen und eine durch Drogen demoralisierte Bevölkerung und lässt sich deswegen versorgen [ ? ]. Des Nachts wird auch von ihm selber und seiner Sekretärin Joyce Sellers [ Sabine Sun ] in den Tresor eingebrochen und das Teufelszeug entwendet; dabei sein plötzlich auftauchender Bruder George Hood [ auch Schönherr ] getötet. Dessen ebenfalls anwesende Begleiterin Leyla Kessler [ Olga Schoberová ] kann in die Arme von Rowland fliehen, der auch aus Vorsicht Pulverzucker aufgefüllt hat. Währenddessen stösst Privatdetektiv Jo Walker [ Tony Kendall ] durch die unfreiwillige Klientin Jenny Carter [ Rossella Bergamonti ] von seiner Warte aus auf die Bande der Drei Grünen Hunde; die ihre Killer Eddie Shapiro [ Herbert Fux ] und Khemal [ Samson Burke ] auf ihn und den helfenden Fischer Almann [ Rudolf Zehetgruber ] losschicken...
Das mittlerweile fünfte Abenteuer aus der wahrlich legendären Kommissar X Reihe wartet unter der offiziellen Regie von Rudolf Zehetgruber auf, der nach einer Zusammenarbeit mit Parolini von diesem übernahm. Parolini selber bleibt uncredited, wirkt aber auch mit.
Diesmal befindet man sich nicht nur genremässig auf den Spuren von James Bond, sondern auch geographisch; angesiedelt wird das gar so spannende Geschehen vor den Toren Asiens: Istanbul stellt den Hauptschauplatz dar; um am Ende in eine zerkluftete Wüste names Tal der 1000 Hügeln verlagert zu werden.
Auch inhaltlich hat man sich teilweise beim übergrossen Bruder bedient, da warten in einer Szene natürlich die Ratten in einer alten Zisterne auf; Liebesgrüsse aus Moskau lässt also mehrfach grüssen.
Ansonsten ist hier logischerweise alles eine Spur simpler; das Hauptziel liegt diesmal bloss in der Erspürung einer geheimem LSD – Bande, die sich noch nicht einmal des Rauschmittels bemächtigt haben. Also wird quasi vorsorglich eingeschritten. Deswegen kann man sich auch mehr Zeit lassen; der Film macht von seinen Zutaten einfach eine Durchschrift, um damit mehr Einfallsreichtum vorzugaukeln.
Es gibt 2 Hoods, 2x springt Walker ins Wasser, 2x versucht Rowland zu fliehen, 2x wird ein Anschlag auf Miss Carter vollzogen, 2x umsonst.
Dass es dabei nicht wirklich langweilig wird, liegt daran, dass Regisser Zehetgruber nicht ganz so eintönig filmt und nun zumindest mit genug Handlungsabschnitten aufwarten kann. Dass es nicht spannend wird, liegt daran, dass eine etwaige Dramaturgie sich vollständig auf Ungereimtheiten und Logikfehler verlässt und damit öfters komplett den Bock abschiesst; was eine Nachvollziehbarkeit anbelangt.
Beispiel: Shapiro geht einfach ins Krankenhaus, und irgendwie auch unsichtbar an der Wache vorbei ins Zimmer, um Carter zu töten. Walker klettert mühsam über einen Kran empor.
Die Guten in der Geschichte kommen erst durch eine historische Begebenheit auf den Schlupfwinkel der Bösen; dabei haben diese den mehrmals genannt.
Walker und Almann schleusen sich in die gegnerische Gruppe ein, indem sie sich einfach dazustellen. Sollte jetzt noch keiner auf die beiden nicht - orientalischen Fremden aufmerksam geworden sein, dann doch spätestens, als Walker Radau macht und in einer schlecht inszenierten Prügelei dem gefangenen Rowland sichtbar für alle ein Messer zusteckt.
Derartige Unzulänglichkeiten stufen den Film wie seine anderen Mitstreiter natürlich nur auf Schund herab; wobei hierbei allerdings die offene Frage stehen bleibt, ob man das von der Produktion nicht doch exakt darauf angelegt hat.
Wenn man will, scheint es nämlich auch anders zu gehen. So ist der Opener recht clever eingeleitet: Der „Jo Walker“ Song wird wie üblich intoniert, aber diesmal in einem Nachtclub und dann auch schnell unterbrochen, da Walker selber in eine Schlägerei gerät und die Sängerin dabei anstösst.
Auch der komplette Einstieg vollzieht sich zackig und kann seine zahlenmässig nicht unerhebliche Personenkonstellation gut einführen.
Zum Stocken kommt es, da die folgende Narration natürlich mit dem Problem der Voraussehbarkeit ebenso zu kämpfen hat wie eben auch der blossen Verdopplung. Man kann sich seinen Teil ja selber denken, wenn der Spitzel dem Zsuchauer bereits anfangs verraten, aber den Figuren selber vorenthalten wird. Der Showdown in der Wüste kann dann zumindest mit erhöhten Actioneinsatz wieder punkten; recht spät zwar, aber immerhin.
Zwar langweilt man anfangs mit einem aus Winnetou und Konsorten sattsam bekannten Reiterangriff, aber fährt dann die Explosionen ebenso auf wie einen mauernbrechender Kampf zwischen den beiden Muskelprotzen im Film. Hier gibts nun auch mal einige Tote durch Bleivergiftung; vorher wird nur wie üblich die Waffe aus der Hand geschossen, und der Scherge stirbt höchstens mal durch Fallsucht. [ Ein Stromschlag durch Elektrorasierer im Aquarium wurde auch anstandslos verdaut ]
Angehängt wird eine forsche Verfolgungsjagd mit einigen überzeugenden Motorrad - Stunts sowie der komplett wahnsinnige Versuch von Rowland, durch eine zu kleine Öffnung zu fahren.
Darsteller Brad Harris hat zwar sonst wieder mal nichts zu tun im Film, aber für so einen zumindest aufregenden Unsinn ist er anscheinend trotzdem immer zu haben; den Aufprall hat er ja dann auch überlebt.
Kendall erscheint immer mehr wie ein George Clooney – Verschnitt und geniesst die nicht gerade fordernde Rolle wohl ziemlich. Zehetgruber porträtiert sich selber als ganzer Mann; sonst fällt nur noch Samson Burke als Lou Ferrigno – Double auf, und dass alle anwesenden Damen nicht gerade die hässlichsten sind.
Dementsprechend zweideutig sind die Dialoge und auch die Bildeinstellungen; man hat es aber bei einer Mischung aus vielen Andeutungen und fast nichts Zeigen belassen, schade.
Übrigens erhebt zum Abschluss tatsächlich ein Esel das Wort und spricht. Sein Fazit: Iah.