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Ja, Servus: Junger Horrorfan dreht die Szenen aus seinen Lieblingsfilmen nach oder gibt eigenen kreativen Input zu klassischem Gruselgewerk bei. Also die Handkamera angeworfen und der Mumie, Godzilla, Captain Berlin oder Frankenstein das Fürchten gelehrt. Jörg Buttgereit heißt der Mann, der dieses kurzweilige wie vergnügliche Potpourri aus Hammer-Horror und Superheldenaction von der Straße abliefert.

Ein Episodenfilm wie bei der Creepshow, was handlungsbedingt und auch budgettechnisch natürlich deutlich darunter liegt. Ein Film von Fans für Fans, gedreht mit viel Liebe und wohl im heimischen Keller der Großeltern zur späten Geisterstunde. Absolutes Highlight ist die Erweckung von Godzilla, der in bester Ray Harryhausen-Manier die Landschaft einer Spielzeugeisenbahn platt trampelt.

In Frack und Umhang gibt der Meister selbst den Erzähler, um den Zuschauer von Episode zu Episode zu geleiten. Diese haben noch den ursprünglichen, unverfälschten Charme einer mit Herzblut gemachten No Budget-Produktion und man sieht deulich, was auch in Deutschland möglich wäre, wenn nur genügend Leute mit Kreativität und künstlerischem Freigeist zur Tat schreiten.

Schade zudem, dass man von Buttgereit selbst heutzutage kaum noch sieht und hört. Für mich war er nicht nur eine einstmals überdimensionale Horrorhoffnung, sondern auch einer der besten Regisseure die wir Deutschen jemals hatten. Heute reicht es beim heimischen Film ja nur noch für international untaugliches bis komplett Kultur-destruktives Zeugs. Und auch Buttgereits goldene Nekromantik-Todesking-Schramm-Zeiten scheinen endgültig vorbei zu sein - jammerschade drum! Deshalb sei "Horror Heaven" jedem Fan und Komplettisten wärmstens ans Herz gelegt.

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