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Sehr schöne, nur ein halbes Jahrzehnt nach dem Tod des früh verstorbenen Schlagersängers Roy Black entstandene Biographie, die ohne Tiefgang, aber mit der nötigen Sensibilität auf erstaunlich ergreifende, manchmal geradezu erschütternde Weise das Leben des egozentrischen Künstlers schildert, absolut brilliant verkörpert durch Christoph Waltz (auch die äußerliche Ähnlichkeit der beiden ist verblüffend!), der, schenkt man dem Film Glauben, sich bis zuletzt so gut wie gar nicht mit seiner schnulzigen Musik identifizieren konnte, sondern tief in seinem Herzen immer ein wilder Rock 'n' Roller gewesen ist.

Zudem wirft "Du bist nicht allein" einen sehr kritischen Blick auf die Musikindustrie (vor allem personifiziert durch den hier demonstrativ extrem rücksichtslos dargestellten und ausschließlich auf kommerziellen Erfolg getrimmten Plattenproduzenten Hans Bertram) und verdeutlicht die schwerwiegenden Folgen von Alkoholismus. Gerade letzteres wird auf sehr drastische Weise dargestellt, auf das Leben von Roy Black bezogen viellleicht sogar etwas übertrieben.

Kritisch muss bei solchen Filmen, und das trifft für diesen sicher ganz besonders zu, natürlich der Wahrheitsgehalt des Gezeigten betrachtet werden. Kann und will ich an dieser Stelle gar nicht beurteilen. Für mich zählt hier in erster Linie die toll ausgefeilte Dramaturgie, die großartige Besetzung und die durchweg ordentliche Inszenierung. "Du bist nicht allein" ist keine Dokumentation, sondern lediglich ein Spielfilm mit keinerlei Anspruch auf die korrekte Vermittlung von Fakten! Aus meiner Sicht deshalb eine kleine Perle deutscher Filmkunst.

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