Harold Soyinka, Sohn nigerianischer Einwanderer, arbeitet in der mittleren Chefetage eines US-Pharmaunternehmens, welches dubiose Geschäfte mit mexikanischen Labors betreibt. Als eine Übernahme der Firma im Raum steht und Harold bei einer seiner üblichen Kontrollreisen nach Mexiko durch die mitreisenden Vorgesetzten erfährt, dass sein Job gefährdet ist, und zudem noch per Skype von seiner Frau den Laufpass erhält, entschließt er sich dazu, seine Entführung vorzutäuschen, um so Geld für ein neues Leben zusammen zu kratzen. Der vermeintlich gute Plan geht nach hinten los, als plötzlich alle Welt Jagd auf den schwarzen Gringo macht...
Eine Krimi- bzw. Actionkomödie mit ein bisschen Tarantino, ein bisschen Coen-Brothers und einem Ensemble mehr oder weniger bekannter Mimen, bei der sich Witz und Gewalt, absurde Dialoge und Bleihagel die Waage halten sollen. Auf dieses Konzept haben in den letzten Jahren schon viele Filmproduktionen gesetzt, auf diesen Zug springt auch Nash Edgerton und sein „Gringo“ auf. Dass Derartiges aber bereits seit längerem unter Abnutzungserscheinungen leidet und kaum mehr Originelles zu erwarten ist, bremst schon im Vorfeld die Erwartungen. Wer also so gewarnt an „Gringo“ herangeht, wird dann auch sicherlich nicht enttäuscht sein, denn nüchtern betrachtet gibt es hier nichts, was man nicht bereits kennt – und das weit besser umgesetzt. Die Gags laden nicht gerade zum Abbrüllen ein. Der Actionanteil ist recht gering, steigert sich nur mäßig zum Ende hin und wirkt alles in allem austauschbar. Selbst das Mexiko-Setting mit all seinen Facetten (von Drogenkartellen bis hin zu „Santos“-Masken) wurde auch schon hinreichend oft beackert. Was hier punktet, sind die Schauspieler und deren Leistungen. Allen voran brillieren Charlize Theron als skrupellose Bitch, die die Fäden im Hintergrund zieht, und der leider nur in einer Nebenrolle besetzte Sharlto Copley als bekehrter Ex-Söldner. Ihnen zuzuschauen, macht mehr Spaß als alle „Gringo“-Gags zusammen, die leider sämtlichst recht dünn ausfallen. Fazit: Der eigenwillig erzählte „Gringo“ ist für den kleinen Hunger zwischendurch aberwitzig und haarsträubend genug, mehr aber auch nicht. Bildformat: 2,35:1. Des weiteren mit David Oyelowo, Noel Edgerton, Amanda Seyfried u. a.
Ab 24.08.2018 auf DVD und Blu-ray.
© Selbstverlag Frank Trebbin