Review

Sehr legerer Action/Abenteuer – Film der B – Kategorie, der höchstwahrscheinlich nur durch seine weite Verbreitung bekannt ist statt durch einen guten Ruf. Die Veröffentlichung durch das Eastern Heroes Label in den UK sowie durch natürlich Splendid in Deutschland und auch gar nicht so seltener Fernsehausstrahlungen sagt allerdings noch nichts über die Persuation des Filmes aus, der so toll dann auch nicht ist. Der deutsche Titel China Heat ist offensichtlich Kreativen eingefallen; der englische Crystal Hunt sagt zwar bereits alles aus und sitzt deswegen passgenau, aber das war wahrscheinlich dann zu einfach. Der Film ist weder hitzig noch spielt in China; gefilmt und gesetzt wurde die von der Jagd nach einem Kristall handelnde Erzählung in Thailand.

Dort sind gleich mehrere Parteien hinter diesem sagenumwobenen Artefakt asiatischer Heilkunst her, darunter Lisa Lee [ Carrie Ng ], die ihren unheilbar schwer erkrankten Vater heilen will. Dazu betätigt sich ihres Bodyguards und Lovers Gordon [ Ken Lo ] ebenso wie Professor Lau [ Tin Ching ], der aber zwischendurch durch die rein auf materiellen Gewinn eingestellte Gang von Steven [ John Salvitti ] entführt wird. Als Lisa deswegen Joyce [ Nadeki Fujimi ], die Tochter des Professor, heimsucht, kommt deren Freund und Ex – Cop Brett Chiang [ Donnie Yen ] samt ehemaliger Kollegin Sally [ Sibelle Hu ] ins Spiel.

Die Detailfreude des Drehbuches ist klein; man greift sich nahe liegende Klischees und umschliesst in einer Poket Dimension das übliche Schema derartig kleinbudgetierter Produktionen.
Der Aufbau ist simpel strukturiert und bezieht sich auf die Zusammenführung dreier parallel eingeführter Erzählstränge, die jeweils kurz vorher angerissen wurden. Dabei wird die Rahmenhandlung durch cross-cutting relativ schnell und reibungslos aufgebaut; keine ewiglange Konstruktion wie beispielsweise The Golden Nightmare. Die eigentliche Schatzsuche beginnt trotzdem erst im letzten Drittel, aber vorher wird mit ständigen kleineren Reibereien zwischen den unterschiedlichen Motivierten genug Abwechslung geschaffen. Wenn auch etwas orientierungslos; so haben einige Sequenzen nicht wirklich unbedingt was mit der Primärstruktur zu tun. Im Opener wird eine getarnte und missglückte Polizeiaktion vorangestellt, die so gar nicht zum Rest des Filmes passt und wahrscheinlich nur für verschwendete Cameos von Gordon Liu und Leung Kar Yan gedacht war.

Trotz vieler Ereignisse und Schauplätze werden Mittel von Tempo und Tension an keiner Stelle gewinnbringend eingesetzt. Der Film bewegt sich nicht so wirklich, da er keine Höhepunkte schafft; die Geschehnisse laufen zu gleichmässig an und ab, zu locker. Der Ton ist eher linkischer Art, was durch einige kecke Sprüche am besten transportiert wird; auch wenn der Dialogwitz [ „Wo ist der nächste Altpapiercontainer?“ ] sehr banaler Art sein mag und nur im Kontext wirkt. Aber auch die Gestalten [ Ex Navy Seal Michael Woods als Stollentroll ] samt Gestik und Mimik kann man trotz einiger blutig – tödlichen Aktionen bei weitem nicht ernst nehmen; was allerdings später auch als Rettung einspringt, wenn einige Szenen im Fall prätentiöser Distanzierung gar zu schlecht wären.

Das eigentliche Problem ist aber, dass die Action nicht so wirklich zieht. Von der Anzahl locker ausreichend und eigentlich auch links und rechts mit fast durchweg kämpferischen Könnern ausgestattet, sind die Fights nur befriedigend. Das Undercranking wird etwas zurückgenommen und einzelne Einstellungen schaffen mal den Sprung über den Durchschnitt, aber nie in Gesamtheit. Singuläre Schusswechsel übersieht man besser; irgendwelche grosse Aktionen finden nicht statt, wenn man mal von einer kostenexplodierenden Verfolgungsjagd Eiscremewagen – Fahrrad absieht.
Grossartig exotisch ist es trotz der für einen HK Film nicht so oft genutzten Location Thailand auch nicht; besonders die finalen Höhlengänge sehen eher aus wie bei Burg Greifenstein gedreht.

Wem es aller Erwartungen doch gefällt – gemütlich und unterhaltsam auf billige Art ist es ja -, kann gleich zum back to back gedrehten Cheetah on Fire greifen, der die gleiche Crew und Schauplätze besitzt.

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