Review

Demoni 2 gehört meiner Meinung nach zu den unterschätztesten Horrorfilmen überhaupt. Die meisten beschweren sich darüber, dass der Film nicht so mit Goreszenen um sich wirft wie noch der Vorgänger, doch das darf als Kriterium nicht herhalten!
Der Streifen lebt von der puren Simplifizierung seiner Handlung und dem Auskommen ohne jegliche Erklärungen, setzt stattdessen auf die Ausformunlierung ganzer Massen von kindlichen, aber auch erwachsenen Urängsten. Auch schien sich Bava seines Nicht-Könnens darin, Figuren wirklich tiefer darzustellen, bewusst zu sein, daher fährt der Film, wie schon der Vorgänger, bestens damit, möglichst viele, im Ansatz interessante und leicht zu identifizierende Charaktere einzuführen. Zudem sind die Masken-FX erste Sahne und haben, wie schon bei "Demoni" einen ganz eigenen Stil, der seither nicht mehr kopiert werden konnte. Dazu kommt der einzigartige, wenn auch keineswegs immer gut funktionierende "In-your-face"-Stil, wenn der Regisseur seine Kamera frontal auf die Gesichter der Dämonen und auf die Metamorphosen richtet.
Enttäuschend sind vor allem der sparsame Einsatz des wahrlich exzellenten Soundtracks und die Szenenfolge mit dem Fledermaus-/Irgendwas-Winziges-Dämons, dessen Design einfach in einen Kinderfilm gehört hätte. Dagegen stehen so wundervolle Angstmacher-Szenen wie die Dämonisierung des Hundes und, noch viel besser, des kleinen Bengels, sowas sieht man so schnell nicht wieder! Auch die ruhigen Szenen gelingen durch die professionelle Ausleuchtung und wenn der kleine Bengel, alleine gelassen, sich vor den Dämonen verstecken muss, fühlt man sich in die schönsten Alpträume seiner Kindheit zurückversetzt...
Am Ende wird das ganze ein wenig wirr, und einige Handlungsstränge, wie die Verkehrsrowdies und die Eltern des Bengels, scheinen nur da zu sein, um überhaupt eine Nebenhandlung zu haben.
Die Szene der Massenpanik in der Tiefgarage wurden oft als zu harmlos tituliert, funktionieren aber eigentlich prächtig.
Insgesamt ist der größte Schwachpunkt darin zu sehen, dass die Macher das Erfolgskonzept des Vorgängers ein wenig zu genau kopieren wollten und anstelle von einer sich entwickelnden Handlung sich darauf beschränkten, Figuren einzuführen, die dann in Dämonen verwandelt werden - doch solange das SO unterhaltsam und mit eigenem Stil passiert, habe ich nichts dagegen einzuwenden!
Fazit: es handelt sich um einen einzigartigen Film, der von der ersten Szene - und dann ohne Unterbrechung - auf Atmosphäre, Maskeneffekte und Spannung setzt - allerdings ohne wirklich die Handlung voran zu treiben.

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