Review

Das Cover verspricht eine "odyssey of horror you´ll never forget". Da das so nicht stimmt empfehle ich euch, den Film jetzt gleich zu vergessen und lieber was anderes zu schauen.

Die Handlung für den zweiten Teil der Dämonen-Reihe (der dieserorts als erster Teil veröffentlicht wurde) haben Bava und Argento anscheinend kurz am Telefon festgelegt und dann hat man auch schon ohne Drehbuch angefangen, mit dem Filmen loszulegen. Dabei macht der Film zum Teil einen recht soliden Eindruck, spielt er zum einen in einem hochtechnisierten Bonzen-Hochhaus, und in die Splatter-Effekte und Dämonen-Masken wurde dann doch mehr Mühe investiert, wie von einem Italo-Horror der 80er erwartet. Das macht leider noch keinen guten Horrorfilm aus - was Bava anfasst scheint mit wenigen Ausnahmen als Müll prädestiniert zu sein. Somit fängt auch dieses Trash-Machwerk spätestens nach der Hälfte der Laufzeit an, tierisch auf die Nerven zu gehen.

Die Dämonen sind los, splattern sich durch ein Hochhaus in dem die Bewohner dank des Sicherheitssystems eingeschlossen sind. Die Story sei also mit einem Satz erklärt. Das Tempo mag stimmen und bei schwachen Gemütern oder Kindergartenaufführungen wird der eine oder andere Zuschauer einen Hauch von Grusel spüren. Dem erfahrene Horrorkenner werden aber recht bald die Splattereinlagen doch ein wenig zu unblutig sein und das Rumgekreische der Dämonen, kombiniert mit den ultra-nervigen Stroboskop-Effekten kann schon recht schnell auf die Nüsse gehen.

Die Monster verteilen sich rasch über den ganzen Wohnkomplex und das Filmchen springt immer schön von einem Handlungsstrang zum nächsten. Dabei wurde sich auch schön bei allen möglichen anderen Streifen wie Dawn of the dead, Critters etc. bedient und es wird genüßlich zitiert. Dies könnte man als positiven Punkt bezeichnen, wenn nur noch irgend etwas anderes an dem trashigen Machwerk stimmen würde. Und das ist nicht der Fall, da nur noch der Soundtrack ein paar Überraschungen bereit hält (The Cult, The Smiths, Dead can dance etc.).

Hiermit sei jeder gewarnt, der sich für diesen, in manchen Kreisen sogar als Klassiker gehandelten Ramsch interessiert. Der Film ist eigentlich nur in betrunkenem Zustand erträglich und auch nur in einer Runde von gleichgesinnten B-Movie-Fans!
(4 Punkte)

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