Lustige Geschichten über Hochstapler und arme "Taugenichtse" denen durch einige Tricks auf einmal Tür und Tor offen stehen, kennt man schon seit langer Zeit. Ärmere Bürger, die sich in höhere Adelsschichten mogeln - jeder kennt diese Storys aus Filmen und Büchern. Ebenso gab es in letzter Zeit regelmäßig "Revival"-Filme, die besonders die alten Zeiten, wie die 60er/70er aufleben ließen, oder einfach die bunte Las-Vegas-Glitzerwelt darstellten. Viele Ergebnisse fielen recht mager aus (z.B. Oceans Eleven - völlig hohl und langweilig, verbratenes Potential), also könnte man "Catch me if you can" allein deswegen unbeachtet lassen.
Doch hier muss man eine Ausnahme machen. So wurde doch endlich mal wieder ein wirklich unterhaltsamer Film aus Hollywood im klassischen Hollywood-Stil gemacht, bei dem einfach alles stimmt. Das Drehbuch würzt die recht abgestandene Hochstapelei vom "Tellerwäscher zum Millionär" unterhaltsam mit sitzenden Gags und interessanten Storywendungen auf, ohne dabei übertrieben auf cool zu machen und mit alten Klischees der 60er/70er zu nerven. Die Charaktere bleiben dabei zwar weiterhin etwas klischeebelastet, das jedoch nicht ungewollt oder übertrieben. Sie werden durch die vielen bekannten Gesichter (DiCaprio, Hanks, Walken, Sheen,...) solide herübergebracht. Mit einem Blick für die Details gab sich Althase Spielberg dem sehr guten Drehbuch und seinen Schauspielern hin, und zeigt uns mal wieder, dass er immer noch das klassische erzählende Genre-Kino drauf hat, wie es damals aus dem Hollywood kam, dass noch zurecht Traumfabrik hieß. In seiner Machart (Musik, Gestaltung,...) kann man den Streifen sicher auch als eine Hommage an jene Filme sehen, aber ohne das alles zu parodieren, oder selbstironisch zu betrachten. Der Film nimmt sich durchaus ernst und beinhaltet die ein oder andere Wahrheit über Dinge wie Gier, Glück oder Neid.
Bis auf die etwas seltsame Szene in Frankreich ist es also ein rundum gelungener Unterhaltungsfilm in bester (ALTER) Hollywood-Tradition, bei dem man die Detailverliebtheit und Freude am Erzählen mal wieder spüren kann. 7/10