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Billigfilmer Rene Perez dreht seit 2010 eine Gurke nach der anderen ab, verhunzte bereits einige klassische Märchenstoffe und liefert den bereits dritten Teil einer Slasher-Reihe um einen stummen und namenlosen Killer. Nach acht Jahren im Metier hat sich lediglich die Qualität der Splattereffekte verbessert, alles dazwischen ist nahezu unsehbar.

Sara wartet in der Hütte im Wald auf ihren Mann Timothy, als dort eine fremde Frau aufkreuzt, welche sich als dessen Liebhaberin entpuppt. Weil ihr Auto streikt und die Temperaturen in den Keller gehen, darf sich die Nebenbuhlerin in der Hütte aufwärmen. Noch ahnen die Anwesenden nichts von einem maskierten Killer, der vor kurzem einen unfreiwilligen Freigang anzettelte…

Perez fackelt nicht lange, um nach drei Minuten ein paar Brüste zu servieren, weitere folgen, da es existenziell ist, Damen beim Umziehen beizuwohnen. Was aber gar nicht gut kommt, ist das Beziehungsgedöns, welches die eklatanten Schwächen des Filmemachers offenbart: Unbeholfene Mimen, flache Dialoge und unglaubwürdige Figuren, deren Verhalten von null Authentizität und Empathie zeugt. Natürlich hebt die suboptimale Synchro das Niveau nicht gerade an.

Zudem ist das Personengefüge arg überschaubar, denn neben ein paar Söldnern, dem ersten obligatorischen Opfer und den fünf Personen in der Hütte fällt der Kreis der potenziellen Opfer sehr überschaubar aus. Dennoch taucht Havoc phasenweise lange ab, um den klärenden Worten der Beziehungskontrahenten Platz einzuräumen, wogegen der Killer selbst rein gar keinen Hintergrund erfährt. Es gibt keine Motivation, noch sonst irgendeinen Background.

Fürs deutlichste Ärgernis sorgt indes einmal mehr die FSK, denen der Stoff über weite Teile zu heftig erschien, weshalb annähernd zwei Minuten Material entfernt wurden. So etwas wie Haut abziehen und das Bearbeiten mit Kettensäge entfällt komplett, immerhin gibt es noch einen Schraubenzieher im Augapfel und zwei abgetrennte Köpfe. Die Effekte sind überwiegend handgemacht und sehen mehrheitlich zweckdienlich aus, einige Attrappen aus Latex sind allerdings deutlich als solche erkennbar (Augapfel, Gedärme).

Und während der Score fast durchgehend unmotiviert vor sich hin klimpert und erst zum Finale ein wenig Rhythmus beifügt, bringt die Schneelandschaft kaum Atmosphäre ins Spiel und auch der Killer, der in seiner Aufmachung frappierend an Leatherface erinnert, erhält kaum scary Szenen. Darüber hinaus ist keine Figur likeable und als jemand während der Flucht im Schnee nach zehn Metern hinfällt, um danach ohne sichtliche Verletzungen einfach im Schnee liegen zu bleiben, könnte man schon fast auf Satire tippen, wenn man Perez nicht bereits besser einschätzen könnte.

Folgerichtig stellt Teil drei der Slasher-Reihe keinen wirklichen Fortschritt gegenüber den Vorgängern dar. Von den leicht verbessert in Szene gesetzten Splattereinlagen bekommt man aufgrund der starken Kürzungen nur wenig mit, der Rest ist überwiegend spannungsarm und unterhält trotz der überschaubaren Laufzeit von 76 Minuten nur leidlich, weil das Drumherum zuviel Zeit in Anspruch nimmt und die Konfrontationen überraschungsfrei und ohne Gespür fürs entsprechende Timing inszeniert sind. Perez und ansprechende Filme, - das wird wohl nichts mehr…
3 von 10

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