Review

Ein Verbrechen unter gleißender Sonne. Ein Goldtransporter wird um seine Fracht gebracht. In einer Ruine an der Küste dient einem Schriftsteller, seiner versoffenen Frau und den drei schmierigen Halunken als Unterschlupf. Bald entfachen Intrigen und Missgunst einen selbstzerfleischenden Goldrausch...

Waren AMER und THE STRANGE COLOUR OF YOUR BODY'S TEARS noch hochstilisierte Verneigungen vor dem Giallogenre, beschreitet das französische Regiepaar nun neue Pfade. LET THE CORPSES TAN kommt wie ein Western daher. Gleißende Sonne und hitzige Schusswechsel. Geblieben sind die vielen Close Ups und das hohe Maß an Stil und optischer Brillanz. Vor allem die Close Ups. Der ganze Film besteht im Grunde nur aus Close Ups, scharfen Zooms, trickreichen Perspektiven und visuellen Spielereinen. Rein optisch ist LET THE CORPSES TAN ein absolutes Fest. Dabei erzeugt der Film eine sinnliche, beinahe orgiastische Stimmung. Ein erregender Mix aus Sex und Gewalt. Das Geräusch von knarzendem Leder, das jeden Fetischisten in Verzückung versetzt. Dies gepaart mit brutalen Visionen á la Jodorowsky. Eine gekreuzigte Frau bekommt eine Bondage-Behandlung. Eine nackte Schönheit pieselt auf einen bis zum Kopf eingebuddelten Mann. Blutbäder in Videoclip-Ästhetik. Dass die Handlung bei all der optischen Brillanz auf der Strecke bleibt, kennen wir aus AMER und STRANGE COLOURS. Dennoch muss man sagen, dass LET THE CORPSES TAN trotz dünner Story nahtlos unterhält und fesselt bis zum Schluss.

Fazit:
Orgiastischer Bilderrausch mit atemberaubend schönen Blutbädern.

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