Review

Des einen Freud, des anderen Leid…28.05.2019

Schon lange habe ich keinen guten Film mehr aus dem asiatischen Sektor gesehen. Mir scheint, daß die besten Zeiten dieses Produktionsstandortes hinter uns liegen, was angesichts der Perlen, die aus Hongkong zu uns gelangten, wahrlich schade ist. Vielleicht kann aber der als „dritter Teil“ der SPL-Serie beworbene Reißer „paradox“ das Licht des guten Gangsterkinos wieder entzünden? Die Antwort vorab für den eiligen Leser: nicht wirklich. man wünscht es sich zwar sehr, aber weder in der Furiosität der Kämpfe noch in deren Menge sind wir zurück in der guten, alten Zeit. Und ein Donnie Yen-Nachfolger ist leider auch nicht in Sicht…

Dafür ist die Story des von der Laufzeit knackigen Streifens ganz in Ordnung. Ein Polizist aus Hong Kong sucht in Thailand nach seiner Tochter, von der er sich entfremdet hat. In Thailand wiederum sucht der Bürgermeister einer Großstadt ein Spenderherz, steht er doch kurz vor dem Wahlgewinn, als er einen Zusammenbruch erleidet. Ein Schelm, wer diese beiden Handlungsstränge nicht zusammenführt! Der einsame Polizist erhält Unterstützung seitens zweier Thai-Kriminalbeamten, denn ganz allein kann er sich nicht gegen einen Organhandelsring stemmen, der auch seine Tochter in den Klauen hat. Wird er rechtzeitig kommen? Überlebt der Bürgermeister? Und warum hat Tony Jaa die Gabe des zweiten Gesichts, die nie genutzt wird?

Er scheidet leider eh viel zu früh aus, was angesichts seiner Martial-Arts-Fähigkeiten bedauerlich ist. So richtet sich der Fokus eher auf die schauspielerische Leistung von Louis Koo, der einen guten Job als verzweifelter Vater macht. Doch natürlich fragt sich der geneigte Fan, wie es denn mit den Actionsequenzen so ist, wenn doch Sammo Hung seine Finger im Spiel hat. Nun, sie sind geerdet, übersichtlich, dafür wenig spektakulär, was mit einigen Härten ausgeglichen wird. Doch so richtig zünden mag das Feuerwerk nicht, es hat hie und da Leerlauf, wenn immer wieder Vaters verzweifelter Blick in die Kamera gerichtet wird…und mit der vermeintlichen Serie hat das alles gar nichts zu tun. In Summe also ein weiterer, ordentlicher Asia-Streifen, wenig Höhepunkte, ganz gute Unterhaltung, somit knappe 7/10

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