Die Physikerin Xia Tian arbeitet an Experimenten mit Zeitreisen. Richtiger: An Experimenten mit Reisen in Paralleluniversen, bei denen aber auch die Zeitebene gewechselt wird. Als ihr Sohn entführt wird damit sie den gesamten Datenstamm der laufenden Experimente stiehlt, klappt zwar der durchgeführte Raub, aber ihr Sohn wird vom ruchlosen Attentäter trotzdem getötet. Also reist Xia Tian in den Ereignissen zurück, um ihren Sohn zu retten.
Ist das die Zukunft des modernen Films? Wenn sogar Autoverfolgungsjagden am Computer gepimpt werden müssen? Wenn der Fall eines Überseecontainers allen physikalischen Wahrscheinlichkeiten widerspricht, nur um Dramatik zu erzeugen? Dumme Charaktere, die noch viel dümmere Dialoge aufsagen um dem Zuschauer wertvolle Lebenszeit zu stehlen? Bevor man sich RESET zu Gemüte führt sollte unbedingt die Überlegung im Vordergrund stehen, dass man selber nicht zurück reisen kann in die Zeit, um sich diese vollkommen verschenkten 105 Minuten zurückzuholen. Das Sammelsurium an unausgegorenen Ideen in einer seelenlosen Geschichte hat zumindest ja noch ganz nette Bilder, und die Verfolgungsjagd in der alten Schule ist zwar relativ spannend, stimmungsvoll und gut gemacht. Spätestens aber wenn die letzte Viertelstunde zu ticken beginnt, und das alles vernichtende Pathos jegliche Spannung in die Schranken weist, spätestens dann weiß der Zuschauer dass er mit der Sichtung dieses aufgeblasenen Geballers einen Fehler gemacht hat. Gefühlt minutenlang tauschen Mutter und Sohn ein „Ich liebe Dich“ aus, was als Schluss eines, ja was denn? Actionfilms? SF-Thrillers? auf jeden Fall äußerst unbefriedigend ist.
Ich mag Zeitreise- bzw. Parallelweltgeschichten sehr, aber diese hier hat einfach keinen Nährwert. Die Übergänge zwischen den Dimensionen ergeben keinen Sinn, die Figuren kommen von einem verdammt platten Reißbrett, und das Pathos, unterstützt durch einen schrecklich banalen Soundtrack, ist schier unerträglich. Was auf den ganzen Schmonzes generell zutrifft …