Kickboxer - Die Abrechnung (2018)

Dumme Story, dafür viele Kämpfe...25.10.2018

Kurt Sloan wird nach Thailand entführt und in ein Gefängnis geworfen, weil er dort im Auftrag eines zwielichtigen Boxpromotors einen Kampf durchführen soll. Jaja, wieder einmal illegale Undergroundfights, das kennen wir aus wirklich zahllosen Kampfsportstreifen. Und diese Thematik wird auch als Drehort gerne in einem Knast umgesetzt, da spart man Kosten für die Kulisse. Um Sloan zu motivieren, kidnappt man kurzerhand auch noch seine Freundin…und führt ihm im Gefängnis den alten Mentor Durand zu, der ihn auf zack bringen soll. Praktisch ist auch, daß im Knast allerhand gute Fighter einsitzen, selbst den armen Mike Tyson hat es dahin verschlagen. Der Rest ist bekannt…Training…paar Zwischenfights…Endkampf…fast eine Niederlage…dramatische Wendung…man kennt einen, man kennt alle.

Und bei den meisten Vertretern des Genres ist die Story der billigste Part der Produktion, wird lieblos abgehandelt und selten mit echter Faszination und Spannung gefüllt. So auch hier…warum van Damme auf einmal blind ist erschließt sich dem Betrachter ebenso wenig wie die Motive des Promotors, ganz und gar überzeichnet dargestellt vom Highlander Lambert, der hier auch ein Austragsstüberl bekommt – und sogar unmotiviert mit dem Schwert herumfuchteln darf. Da schmunzelt man, denn das erinnert alles an die seligen Achtziger Jahre, als Kohl noch regierte und das Leben noch schwarz-weiß war…

Doch wenn man als Freund des Genres die Kritikerbrille ablegt, dann gibt es viel Grund zum Beifall. Hauptdarsteller Moussi hat einige schicke Moves dazugelernt, es gibt immer dann, wenn es fad werden könnte, einen Grund für eine Prügelei, zwei davon sogar als One-Shot-Sequenz ganz fein inszeniert. Der Endkampf ist hart, und man lacht über all das, was der arme Moussi einstecken muß – und was ihm zahllose Knochenbrüche beibringen müßte, aber ach – ganz ungeschoren kommt er davon, da ist die dauernde Auspeitscherei im Knast deutlich fieser gewesen ( inklusive Spontanheilung ). Kurzum, den Film darf man zu keiner Zeit ernst nehmen, aber dann macht er einen Heidenspaß, denn die Fights sind wahrlich ein Fest – die Story ist es leider nicht, somit runde 7/10.