Survival of the Kitschigest
"Hostile" ist ein geschmackloser Reinfall. Dabei steuert er eine ganze Zeit lang noch auf Stangenware für einen verregneten Sonntagnachmittag zu. Aber ab einem gewissen Punkt, wo aus "Bitte nicht!" "Oh, nein, sie tun es!" wird, muss man die Niederlage akzeptieren. In dem Endzeit-Survival-Horror-Szenario kämpft eine Frau in einem Unfallwagen ums Überleben gegen eine mutierte Kreatur... Ich bin der letzte der sich gegen eine gehörige Portion Kitsch, selbst in Horrorfilmen, streubt. Kitsch und Genre müssen sich nicht ausschließen. Jeder Asiafan weiß das. Aber mit diesem Flachköpper von Film läuft noch so Einiges mehr schief!
Es gibt schlechte Filme, die schnell vergessen sind. Und es gibt schlechtere Filme, die einen aufregen und sprachlos zurücklassen. "Hostile" gehört leider zu Letzteren. Das Hauptproblem ist seine Auflösung, die nur Kopfschütteln zurücklässt, die man schon meilenweit (ab einem frühen Dialog im Film) kommen sieht und die man leider nicht näher beschreiben kann, ohne zu Spoilern. Verhindern kann man sie leider ebenso wenig. Der Rest von "Hostile" ist nur maximal im Schnitt. Das Setting hat man in "The Monster" schon viel besser und cleverer gesehen, die Hauptfigur ist das Gegenteil von sympathisch, die Hauptdarstellerin sucht noch ihr Talent und die Rückblenden triefen vor Schmalz. Das ist GZSZ-Niveau. Also bleibt nur noch ein nettes Creature Design und die staubige Wüste. Und eine Menge Unverständnis und sogar Buhrufe im Kino. Das geht gar nicht. Das tut man uns treuen FFF-Seelen nicht an...
Fazit: kurz, knackig, unfassbar schmalzig und richtig dumm. Zum abgewöhnen. Man hofft die ganze Zeit, dass sie es nicht tun. Aber sie tun es. Sie ziehen es durch. Volle Pulle. In your Face. Puh. Wo sind die Männer in schwarz, wenn man mal schnell geblitzdingt werden muss?