Roman Polanskis "Tanz der Vampire" gehört zweifelsfrei zu den schillernsten Vertretern seines Genres. Eine unvergleiche Mischung aus herrlich altmodischem Vampirgrusel, liebevoll ausgestalteten Kulissen und einer erfrischenden Portion Komik, die bis heute einzigartig ist.
Die Hauptrollen spielen Jack MacGowran als frostanfälliger Professor und Roman Polanski selbst als dessen noch wenig abgebrühter Assistent, wirken dabei einfach nur herrlich schrullig und schusselig. Ein tolles Gespann, dem man nur allzugerne in die verschneiten Tiefen Transilvaniens zu folgen bereit ist. Irgendwie schaffen sie es trotz zahlreicher Mißgeschicke stets, sich aus brenzlichen Situationen zu befreien und dem blutgierigen Grafen und seinem grotesken Hofstaat ein Schnippchen zu schlagen. Dabei darf ebenso wenig der bucklige und zurückgebliebene Diener fehlen, wie auch der leicht schwule Grafensohn und das holde Frauenzimmer, das es in bester Rittertradition zu befreien gilt.
Man könnte jetzt die vielen Klischees anmahnen, doch sind es gerade diese, die "Tanz der Vampire" so unterhaltsam machen. Der Spagat zwischen seichtem Grusel und lockerer Unterhaltung klappt blendend.
Dies ist zudem der famosen Inszenierung Polanskis zu verdanken. Seine Bilder strahlen mit den detaillverliebten Kulissen, den satten Farben und den kuligen Figuren eine selten erlebte intensive Atmosphäre aus. Herausragend in dieser Hinsicht der große Vampirball und die Außenaufnahmen des Schlosses. Selbst die an die ersten Gehversuche des Horrorkinos erinnernden Effekte (besonders schön zu sehen an den Kameraeinstellungen der finalen Schlittenfahrt) fügen sich letztlich perfekt ist das schrullig-liebenswerte Gesamtgeschehen ein. Ein nicht unbedingt konventionelles Ende darf da natülich nicht fehlen, bevor der Zuschauer vom Off-Kommentar und stimmungsvollen Klängen begleitet in die Nacht entlassen wird.
Trifft sicher nicht jeden Geschmack, ist aber in seiner einzigartigen Kombination aus Vampirhorror, Komik und phänomenalen Darstellerleistungen defintiv ein Stück Film für die Ewigkeit.