Eberhofer unter Verdacht…15.09.2020
Worum geht es?
Auch Teil 4 der bayrischen Krimiserie, die nahe Landshut spielt, stellt den Kriminalfall eher in den Hintergrund, wenngleich diesmal Eberhofer selbst des Mordes beschuldigt wird: sein Erzfeind ist tot, Eberhofers Messer steckt in dessen Rücken. Dumm gelaufen, denn nebenher ist auch noch der vermeintliche Unfalltod eines Einödbauern zu klären – und Oma Eberhofer trifft ihre Jugendliebe wieder, was sich auf den Nahrungshaushalt im Hause Eberhofer auswirkt – und auch noch eine tiefere Ebene mit sich bringt. Am Ende dann ist alles geklärt, und auch mit Susi, der Dauerbeziehung Eberhofers, sind wir einen Schritt weitergekommen. Viel wichtiger als all das sind aber Eberhofers Freunde, der Vater und die restlichen liebgewonnenen Figuren
Soll ich darauf Lebenszeit verschwenden?
Unbedingt, wenn man zunächst bayrische Mundart versteht, mag und das Leben auf dem Dorf im Besonderen kennt.
Warum?
Hier ist auch im kleinen die Liebe des Regisseurs zu seinem Thema zu spüren. Er vertraut neben den Romanen die die Grundlage rund um den Polizisten Eberhofer und dessen Freund Birkenberger bieten, einem sich mehr und mehr verfestigenden Ensemble, aus dem immer wieder Eisi Gulp als knorriger Haschbauer herausragt. Das ganze ist garniert mit einer für den Nichtbayern teils schwer verständlichen Mundart, die gerade das Maulfaule des bayrischen Wirtshaussitzers in den Vordergrund stellt. Sicher sind die Kriminalgeschichten nicht neu, auch hier bedient man sich eines alten Motivs samt Täterstruktur, aber wie Eberhofer, immer gleich gewandet, auch diesen Fall löst, ist Garant für einen heiteren Abend. Etwas länglich diesmal indes die Geschichte um die Jugendliebe, so werden Flötzinger und Co. leider zu Stichwortgebern herabgewürdigt – aber gut sind sie allemal. Wer also weiß, wie es auf dem Dorf zugeht, wer die Ödnis der einzigen Wirtschaft kennt, der ist hier wieder sehr gut bedient - 7/10.