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Eine Truppe bunt zusammengewürfelter Leute wird zur Premiere in ein mysteriöses Kino eingeladen. Während hier der Horrorfilm auf der Leinwand läuft, verletzt sich eine Besucherin an einer Dämonenmaske - und verwandelt sich selbst in einen Dämon, der sogleich sein erstes Opfer sucht. Es dauert nicht lange, da werden immer mehr Besucher in grässliche Monster verwandelt. Für die Überlebenden beginnt ein knallharter Kampf auf Leben und Tod.

Mit dieser simplen Story legen der legendäre italienische Horror-Filmer Dario Argento als Produzent und Lamberto Bava als Regisseur die Grundlage für ein zünftiges Blutbad, das in Sachen Ekeleffekten, Schleim und zerstörten Körpern seinerzeit wohl zum drastischsten gehört haben dürfte, was das Kino zu bieten hatte. Zwar wirkt das Make-up der verwandelten Dämonen meist eher lächerlich als gruselig, aber eklig sehen sie allemal aus. Und wenn sie reihenweise Menschen zerfleischen oder selbst aufgeschlitzt und geköpft werden, dann bietet der Film für hartgesottene Splatter-Fans einige Schauwerte - inklusive unappetitlicher Schleimspuck-Szenen.

Natürlich kann die Story trotz ihres mystischen Aufhängers mit uralten Dämonen nicht darüber hinweg täuschen, dass hier eigentlich eine sehr geradlinige Zombie-Geschichte erzählt wird (und das über weite Strecken auch nicht sehr originell). Aber inhaltlich sollte man hier sowieso nicht allzu viele Fragen stellen: Welchen Sinn etwa hat der Mann mit der Maske, der anfangs die Einladungen verteilt und am Ende nur noch einmal auftaucht, um schnell umgebracht zu werden? Durch die besonders zum Ende hin immer zerstückelter und wirrer werdenden Zusammenhänge der Story enden gleich eine ganze Reihe von Nebenhandlungen einfach im Nichts. Und wenn man nach dem finalen Blutbad nicht mehr so richtig weiß, wie es jetzt weiter gehen soll, kommt einfach mal ein abstürzender Helikopter durch die Decke gerauscht. Wieso auch nicht?

Auch Schauspieler und Dialoge rangieren auf unterem Niveau, oft hart an der Grenze zum Trash, manchmal weit darüber hinaus. Viele Figuren handeln ziemlich unglaubwürdig, wie das im Horror-Genre oft der Fall ist, und wenn sie sich panisch gegenseitig anschreien, macht die steife deutsche Synchro das Ganze nicht unbedingt erträglicher. Wer sich "Dämonen" ansehen will, sollte jedenfalls keine Abneigung gegen trashig inszenierte Reißer haben.

Dennoch kann man es weit schlechter treffen. Eine ordentliche Portion Humor, heillos überzeichnete Klischeefiguren (etwa die krassen Punker, der fiese alte Ehemann oder der schüchterne, hübsche Kerl, der sich am Ende zum Helden und Zombie-Metzler empor schwingt) und das interessante Film-im-Film-Spiel mit dem Kino als atmosphärisch stark eingesetzter Kulisse lassen einen auch bei den haarsträubendsten Szenen immer noch Spaß haben. Zudem ist der immer härter werdende Rock-Soundtrack sehr gut gelungen. Und die heftigen Gewaltexzesse sollten bei Splatter-Fans sowieso gut ankommen. Wer also keinen Anspruch auf sonderlich zusammenhängende oder sinnvolle Storys und fähige Schauspieler erhebt, kann hier durchaus einen amüsant-blutigen, typisch italienisch grellen Filmabend erleben.

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