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Eine Alien kommt selten allein. So auch in der fantastischen Fortsetzung von Ridley Scotts Meisterwerk "Alien".

57 Jahre ist es her, dass Ripley (Sigourney Weaver) in ihrer Raumkapsel dem blutrünstigen Alien entkam. Dann wird sie aus dem Kälteschlaf geweckt, doch niemand glaubt ihre Geschichte. Erst als der Kontakt zu der menschlichen Kolonie LV-426 auf dem inzwischen besiedelten Alien-Planeten abreißt, geraten ihre Vorgesetzten ins Grübeln. Zusammen mit einem Trupp Marines kehrt Ripley an den Ort des Schreckens zurück. Ihre schlimmsten Befürchtungen werden bestätigt: Die Station ist verwüstet, die Siedler verschwunden. Nur die kleine Newt (Carrie Henn) hat die Angriffe der Aliens überlebt...

Zum zweiten Mal schlüpft Sigourney Weaver (The Village) in die Rolle der Ellen Ripley. Wie im ersten Teil spielt sie diese Rolle hervorragend, wenn auch etwas härter. Michael Biehn (The Terminator) als Corperal Dwayne Hicks ist eine meiner persönlichen Lieblingsfiguren der Fortsetzung. Lance Henriksen (Alien vs. Predator) ist als freundlicher Android zu sehen. Bill Paxton (Near Dark) ist ein weiterer von James Cameron (Titanic) bevorzugten Schauspielern und spielt in diesem Film Hicks' Kumpel Hudson. Jenette Goldstein (Lethal Weapon 2) gibt den knallharten, weiblichen Marine Vasquez zum Besten.

Zwar hat der Originalfilm von Ridley Scott für alle Fortsetzungen nahezu unerreichbar hohe Maßstäbe gesetzt, doch James Cameron wollte mehr, als nur die gleiche Story mit neuer Besetzung. Camerons Sichtweise eines "Alien"-Films, bei dem Action und Schusswaffen groß geschrieben werden, ist ansteckend. War in "Alien" der Weltraum noch grenzenlos, so ist das hier das völlige Gegenteil. Auch wenn "Alien" das Original, "Alien 3" der düsterste Teil und "Alien - Die Wiedergeburt" der visuell beste Teil ist, ist und bleibt Camerons "Aliens" der beste Teil der Reihe.

Der ganze Film kommt nahezu militärisch daher. Die Szenen, in denen sich die Marines für den Einsatz vorbereiten ist mit militärischer Musik unterlegt, und der Film an sich ist im Grunde genommen eine gut inszenierte Anlehnung an den Vietnam-Krieg. Setzte Teil 1 noch auf Spannung, so wird hier eindeutig auf Action gesetzt. Die Marines ballern aus allen Rohren und selbst Ripley zerstört im Finale das Alien-Nest auf eine Weise, die Rambo grün vor Neid machen würde. Der Höhepunkt ist Ripleys Kampf gegen die Alien-Königin in einem Verlade-Roboter.

Das Design der Aliens sieht auch etwas anders aus, als jenes Alien, das H.R. Giger geschaffen hat. Zum Beispiel ist die Schädeloberfläche nicht mehr so glatt und auch das Gebiss hat sich etwas verändert. Zudem schuff Stan Winston mit der Alien-Königin ein Monster, wie es auch H.R. Giger nicht hätte besser machen können. James Camerons Director's Cut ist dann nochmal um knapp 15 Minuten länger als die Kinofassung und vertieft noch die Beziehung Ripleys zu Newt.

"Aliens - Die Rückkehr" ist ein Film, den man gesehen haben sollte, wenn man sich Film-Freak nennt.

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