Und die Affenbande brüllt
Im dritten und wenns nach mir ginge letzten Teil der neuen "Planet der Affen"-Reihe, bekommt es Caesar mit einem skrupellosen Colonel zu tun und den letzten Soldaten der Menschheit, deren einziges Ziel zu sein scheint, die Menschenaffen auszurotten und die Erde nicht zu einem Planet der Affen werden zu lassen... "War for The Planet of the Apes" gehört definitiv zu den besten großen Filmen des Sommers, wie seine zwei Vorgänger es ebenfalls taten. Eine homogene und hervorragende Trilogie wird hiermit zu einem Abschluss gebracht, die noch wesentlich mehr Lob und Erfolg verdient hätte. Mein Favorit bleibt knapp "Rise of the Planet of the Apes", doch jeder der drei Parts hat seine Qualitäten und steht für sich. Im aktuellen Ableger spielt entgegen des Titels gar nicht mal so sehr die Action und der Krieg die tragende Rolle, da es ein ruhiger, emotionaler und ideenlastiger Film ist, sondern vor allem die Rache, die Befreiung der Affen und der Überlebenskampf der verlorenen Menschheit. Während Teil 1 noch klassisch aus der Sicht von uns Menschen erzählt wurde, es bei Teil 2 fast 50/50 war, wird nun in "Planet der Affen: Survivial" fast der komplette Film aus der Affenperspektive erzählt. Das ist mutig, anders und grandios umgesetzt. Naturgemäß mit wenig Text, mehr mit Blicken, Gefühlen und für sich sprechenden Situationen arbeitend.
Nach der ersten Hälfte war für mich der besonnene Krieg der Affen sogar auf dem Weg, zum Lieblingsfilm des Jahres. Er packte mich emotional extrem, die Optik und die Effekte sind nun fotorealistisch und einfach atemberaubend, zudem hat man Ceasar und seine Familie und Anhänger über die Jahre einfach enorm ins Herz geschlossen. Zudem stimmte die Balance aus Action, Emotionen und epischen Bindern. Von seiner cleveren, polarisierenden und möglicherweise antimilitärischen/-amerikanischen Aussage mal ganz abgesehen. Dann lässt der etwas zu lange Filme jedoch ein paar Punkte liegen, entschleunigt nochmal ein ganzes Stück, wird zum Gefängnisausbruchsfilm, gibt Ligiklöcher preis und verschenkt Woody Harrelson als Gegenspieler und durchgeknallter Colonel, der gefühlt eine Rede hält, sich den Kopf rasiert und dann war's das. Zudem funktioniert für mich Bad Ape als Comic Relief nicht durchgehend, lockerte das graue und traurige Endzeit-Geschehen jedoch erfreulich auf. Ein besonderes Lob muss ich dem eindringlich-minimalistischen Soundtrack und den Darstellern der Affen machen. Was hier Andy Serkis und Co. im Zusammenspiel mit den Effektmagiern auf die Leinwand zaubern, sind schlicht die glaubhaftesten und menschlichsten Computerwesen aller bisherigen Zeiten. Egal ob in Wind, Wasser, Schnee oder einer Schlacht - die Affen sind schlicht nicht mehr von ihrer Umwelt zu trennen und man fiebert mehr mit ihnen mit, als wären es echte Menschen. Ein teilweise magisches Kinoerlebnis!
Fazit: mitreißender Abschluss der wahrscheinlich besten, cleversten und unterschätztesten Blockbuster-Trilogie des Jahrzehnts. Caesars Finale hält das hohe Niveau & seine Geschichte wird zu einem emotionalen Abschluss gebracht, den sich in einem miserablen Kinosommer kein Filmfan entgehen lassen sollte!